Rechtsextremismus Nach Hakenkreuz auf Wandbild: Kita in Plauen erneut beschmiert

11. August 2023, 11:50 Uhr

An die Kindertagesstätte "Am Rähnisberg" war erst vor wenigen Wochen ein Hakenkreuz geschmiert worden. Nun wurde die Kita erneut Ziel. Unbekannte hatten Waffen an eine Wand gemalt. Ein Demokratie-Verein spricht von einem klaren Problem im Stadtteil.

In Plauen ist erneut die Fassade der Kita Rähnisberg beschmiert worden. Nach Angaben der Polizei malten unbekannte Täter zwei Waffen auf ein Wandbild des Kindergartens im Stadtteil Haselbrunn. Das sei vermutlich am vergangenen Wochenende geschehen, heißt es. Bereits Mitte Juli sei die Fassadenmalerei unter anderem mit einem Hakenkreuz beschmiert worden.

Entfernen von Schmierereien zwecklos

Schmierereien seien in Haselbrunn nicht selten, sagt Kita-Leiterin Steffi Kus: "Die gibt es hier viele. Es ist nicht das erste Mal an unserer Kita. Vorherige Schmierereien haben wir nicht mehr weg gemacht, weil es sinnlos war." Bereits vor einigen Jahren sei ein Hakenkreuz an die Kita gemalt worden. Danach war das Wandbild für 8.000 Euro neu gestaltet worden.

Es ist nicht das erste Mal an unserer Kita. Vorherige Schmierereien haben wir nicht mehr weg gemacht, weil es sinnlos war.

Steffi Kus Leiterin der Kindertagesstätte "Am Rähnisberg"

Nun haben die unbekannten Täter den Kindern auf dem Wandbild Waffen in die Hand gekritzelt, wie Kus erklärt. "Das hat alles Geld gekostet. Man ist ja sowieso froh als Kita, wenn man etwas bekommt. Es wird nicht wertgeschätzt und das auch noch an einer Kindereinrichtung", sagt Kus verärgert. Der Sachschaden wird aktuell auf 100 Euro geschätzt, wie die Volkssolidarität Plauen als Kita-Betreiber auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilt. Ob die Schmierereien politisch motiviert sein könnten, will die Volkssolidarität nicht kommentieren.

Problem im Stadtteil: Wenig Engagement gegen rechte Parolen

Der Plauener Demokratie-Verein Colorido ist schockiert wegen der Schmierereien. "Das ist wirklich eine klare Botschaft. Wir haben dort ein Stadtgebiet, wo an den Telefonkästen 'NS-Zone' steht", sagt Colorido-Mitglied Steffen Unglaub auf Anfrage von MDR SACHSEN. Zwar würden solche rechtsextremen Parolen von Menschen häufig übermalt, die das nicht so stehen lassen wollen.

Uns fehlt die Zivilgesellschaft, die dort gemeinsam zusammensteht. Wir haben eine klare Zivilgesellschaft, die zerstritten ist.

Steffen Unglaub Mitglied im Demokratie-Verein Colorido

Aber Unglaub fügt hinzu: "Uns fehlt die Zivilgesellschaft, die dort gemeinsam zusammensteht. Wir haben eine Zivilgesellschaft, die zerstritten ist." Mehr Engagement gegen solches rechtes Gedankengut sei notwendig. Die Polizei bittet um Hinweise in dem Fall aus der Bevölkerung.

MDR (phb/Di Carlo)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 09. August 2023 | 15:30 Uhr

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