Infektionskrankheit Größerer Masernausbruch im Vogtland
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28. Februar 2024, 06:25 Uhr
Seit 2020 gilt in Deutschland eine Masernimpfpflicht. Erkrankungen durch das Masernvirus sind dadurch stark zurückgegangen - trotz einiger Impfverweigerer. Im Vogtland ist die Krankheit jetzt wieder aufgetreten.
Der Masernausbruch im Vogtland ist offenbar auf eingeschleppte Fälle zurückzuführen. Laut Stefan Mertens vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Sachsen handelt es sich um ungeimpfte Kinder aus dem Ausland. Ihm sei bislang nicht bekannt, dass deutsche Kinder erkrankt seien. Wenn Kinder durchgeimpft seien, müssten die Eltern vor Ort nicht mit einer Ansteckung rechnen.
Im Vogtlandkreis hat es dieser Tage einen größeren Masernausbruch gegeben. Wie das Landratsamt mitteilte, sind zwölf Kinder im Alter von einigen Monaten bis 13 Jahren aus zwei Familien betroffen. Die Erkrankten befinden sich den Angaben zufolge während der Ansteckungszeit in häuslicher Isolation. Ob sie gegen Masern geimpft sind, war zunächst unklar.
Erkrankte Kinder dürfen nicht zur Schule
Masern gehörten zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten beim Menschen, heißt es in der Mitteilung des Landratsamtes. Gerade bei Kindern unter fünf Jahren sowie bei Jugendlichen könne die Krankheit zu schweren Komplikationen führen. Die Behörde weist außerdem darauf hin, dass schulpflichtige Kinder für die Dauer der Ansteckungszeit vom Unterricht befreit sind.
Keine Masernfälle im Jahr 2020 und 2022 in Sachsen registriert
Seit März 2020 gilt bundesweit eine Masernimpfpflicht für Kinder. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts waren 2020 und 2022 in Sachsen keine Masernfälle registriert worden. Im Jahr 2021 gab es einen registrierten Fall, 2023 zwei Fälle. Deutschlandweit wurden im vergangenen Jahr 80 Masernfälle gemeldet.
MDR (ama)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 28. Februar 2024 | 05:30 Uhr