Gesundheitspolitik Mahnwache vor Paracelsus-Klinik in Reichenbach

Rund 1.000 Menschen haben am späten Nachmittag vor der Paracelsus-Klinik in Reichenbach im Vogtland gegen die angekündigte Schließung protestiert. Nach Angaben eines MDR-Reporters kamen auch Beschäftigte von Feuerwehr, THW und Rettungskräften zu der Mahnwache. Dazu aufgerufen hatten Mitarbeiter der vogtländischen Klinik. Sie wurden vergangene Woche darüber informiert, dass das insolvente Krankenhaus Ende März geschlossen werden soll. Zuvor waren die Gespräche mit potentiellen Investoren gescheitert. Von der Schließung der Klinik sind 320 Mitarbeiter betroffen. Damit wäre an diesem Standort nach etwa 160 Jahre Krankenhausgeschichte Schluss.

Oberbürgermeister Raphael Kürzinger (CDU) sowie Redner von Gewerkschaft und Kirche forderten, dass die Gesundheitsversorgung erhalten bleibt. Verdi-Sprecherin Simone Bovensiepen sagte MDR SACHSEN, es müsse eine Alternative geben, dass die Menschen in Reichenbach eine medizinische Versorgung bekommen und nicht irgendwo anders hinfahren müssten. "Das Medizinische Versorgungszentrum, das noch von der Paracelsusklinik betrieben wird, steht auch im Wanken."

Ärzte hatten ein Konzept entwickelt, an gleicher Stelle ein Medizinisches Versorgungszentrum unter anderem mit Notaufnahme und Intensivstation weiterzuführen. Das war auch von der Stadt Reichenbach unterstützt worden. Dem Vernehmen nach fehlte es aber an den erforderlichen Rechtsgrundlagen und auch an Zeit. Dazu soll es am Mittwoch auch ein Gespräch mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) im Sozialministerium in Dresden geben.