Haushaltstipp Nach Unfall in Chemnitz: Warum man Rohrreiniger nie mischen sollte
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29. Januar 2025, 12:14 Uhr
Beim Rohrreinigen im Badezimmer sind in Chemnitz zwei Menschen verletzt worden. Ein Mietshaus wurde zur Sicherheit evakuiert. Die Verletzten hatten zwei verschiedene Reinigungsmittel zusammengekippt. Es kam zu einer chemischen Reaktion. Diese Meldung macht hellhörig. Wie gefährlich sind solche freiverkäuflichen Reinigungsmittel? MDR SACHSEN-Reporterin Dany Striese hat sich schlau gemacht.
- Die Vermischung von zwei Putzmiteln kann zu einer gefährlichen chemischen Reaktion führen.
- Eiin Fachmann erklärt, warum man auch bei handelsüblichen Putzmitteln aufpassen muss.
- Mit einfachen Mitteln kann man im Haushalt Verstopfungen von Abflüssen vorbeugen.
Bei einer Putzaktion mit Abflussreinigern haben sich in Chemnitz am Montag zwei Menschen verletzt. Zwei unterschiedliche Mittel hatten beim Badreinigen chemisch miteinander reagiert und verpufften, Deshalb musste die Feuerwehr zur Dekontamination anrücken. Wie Rene Krauß von der Chemnitzer Feuerwehr MDR SACHSEN sagte, kann das jedem von uns passieren. Seine Kollegen waren am Montag im Einsatz in dem Mehrfamilienhaus in der Sandstraße.
Heiße Dämpfe durch chemische Reaktion
Was war da schiefgelaufen? "Wenn Sie die Mittel kombinieren, beide in das Rohr eingeben, kann es dort zu einer Reaktion kommen", beschrieb Krauß das Geschehen in dem Chemnitzer Haus. Die Reaktion könne so heftig ausfallen, dass nicht nur heißer Dampf und Gase ausströmen, sondern beim Herausspritzen auch Säure und Lauge mitgerissen werden und auf die Hautoberfläche gelangen. "Dort kann es zu den schwersten Verletzungen kommen, wie wir sie gestern auch gesehen haben", so der Feuerwehrmann.
Fachmann empfiehlt kleine Mengen
Wie Fachmann Pascal Schmidt von einer Chemnitzer Firma für Abfluss-, Kanal- und Rohrreinigung dem MDR erklärte, sind handelsübliche Mittel schon recht gefährlich. Sie seien dazu da, organische Substanzen aufzulösen, wie im Bad typischerweise Hautschüppchen, Fett oder auch Haare. Das habe eine Kehrseite.
Denn sie können auf der Haut des Anwenders starke Schäden verursachen. Deswegen solle man die Hände davon lassen oder nur kleine Mengen anwenden. "Ein Nachteil ist auch, dass das Rohrmaterial am Ausguß Schaden nimmt."
Ich würde immer empfehlen, davon gerne die Hände zu lassen oder wirklich nur kleine Mengen anzuwenden.
Wie eine von MDR SACHSEN befragte Chemnitzerin verriet, würde sie ihre Abflüsse lieber chemiefrei mit einer Saugglocke reinigen. Dazu rät auch der Experte Schmidt. Zudem solle man, um Verstopfungen vorzubeugen, alle Abflüsse zuhause einmal im Monat reinigen. Dazu könne man heißem Wasser einfach Natron aus dem Haushalt beimischen oder auch Fit oder Essig.
MDR (wim)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 28. Januar 2025 | 19:00 Uhr