Prävention Chemnitzer Schüler beim Bahnsteigtraining
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19. Dezember 2023, 15:54 Uhr
Viele Kinder sind auf ihrem Schulweg auf die Bahn angewiesen. Doch rund um die Bahnanlagen lauern verschiedene Gefahren. Die Bundespolizei hat deshalb Präventionstage ins Leben gerufen, um Jungen und Mädchen zu zeigen, wie man sich richtig verhält und vor allem, wie man Unfälle vermeidet.
Drei Stationen hat das Präventionsteam der Bundespolizei am Haltepunkt Chemnitz-Borna aufgebaut. Eingeladen sind zwei 5. Klassen der Kooperationsschule Chemnitz. Thema heute: Wie verhalte ich mich an Bahnanlagen?
Denn hier lauern viele Gefahren, sagt Anett Bochmann, Sprecherin der Bundespolizeidirektion Chemnitz: "Wir haben mit den Kindern vor zwei Wochen schon einen theoretischen Teil in der Schule absolviert und heute sollen sie das Ganze nochmal in der Praxis üben. Da geht es um die Gefahren von Hochspannungsleitungen oder auch darum, wie man sich am Bahnsteig verhält."
Andreaskreuz und Bremsen-Test
Die erste Station ist das Präventionsmobil. In dem mit einem großen Bildschirm ausgestatteten Transporter geht es um Bahnverkehrszeichen, Triebwagen und Züge. Das Andreaskreuz an Bahnübergängen kennen die meisten Schüler schon. In einem kurzen Film geht es dann um den Bremsweg von Zügen.
"Ein voll beladener Güterzug braucht aus 100 km/h einen Kilometer", sagt Bundespolizist Michael Kurschat. Großes Staunen bei den Kindern. "Ihr seht, selbst wenn der Lokführer etwas auf dem Gleis bemerkt, kann er nicht mehr anhalten." Deshalb sei es streng verboten, die Gleisanlagen zu betreten.
Ein voll beladener Güterzug hat aus 100 km/h einen Bremsweg von einem Kilometer.
Vorsicht bei Oberleitungen
An der nächsten Station bei Constanze Strohm geht es um die elektrischen Oberleitungen der Bahn. Einige Schüler wissen noch von ihrer Theorieeinheit, dass die Leitungen 15.000 Volt haben. Neu ist für viele, dass man schon im Abstand von etwa 1,60 Meter einen tödlichen Stromschlag bekommen kann.
Ein paar Meter weiter, auf dem Bahnsteig, erklärt Fachreferent Bastian Peter, warum es wichtig ist, den Sicherheitsabstand zur Bahnsteigkante einzuhalten: "Bei der Durchfahrt eines Zuges entsteht ein Sog, der Personen und Gegenstände mitreißen kann. Deshalb nie die weiße Linie übertreten!" Eindrucksvoll beweist das der Test bei einem einfahrenden Zug. Obwohl die Fünftklässlerin den vorgeschriebenen Abstand einhält, werden ihre Haare vom starken Sog durcheinandergewirbelt.
Bahnanlagen sind keine Spielplätze.
In der Praxis lernt es sich leichter
Für Klassenlehrerin Şeyma Yildirim ist der Präventionstag auf dem Bahnhof eine tolle Aktion. "Viele unserer Schüler nutzen die Bahn für ihren Schulweg. Und deshalb bin ich total dankbar für diesen Kooperationstag mit der Bundespolizei. Wir können uns als Schule auch Infotage über andere Themen vorstellen. Denn draußen in der Praxis sind die Informationen viel eindrücklicher als im Klassenzimmer."
Präventionsaktionen wie diese seien wichtig, sagt Polizeisprecherin Anett Bochmann: "Der schwere Unfall im November in Niesky hat gezeigt, wie wichtig Aufklärung ist. Dort war ein Jugendlicher auf einen Güterwagen geklettert und hatte einen Stromschlag erlitten. Mit solchen Informationstagen wollen wir zeigen, Bahnanlagen sind keine Spielplätze".
MDR (mwa)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 19. Dezember 2023 | 12:30 Uhr
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