Prozess um Körperverletzung Freispruch für Kraftfahrer aus Dresden: Ex-Weinprinzessin könnte Benzin-Angriff auch erfunden haben

25. April 2025, 13:04 Uhr

Das Landgericht Dresden hat einen 54 Jahre alten Kraftfahrer aus Dresden von der schweren Körperverletzung gegen seine einstige Lebensgefährtin freigesprochen. Dem Mann war vorgeworfen worden, im Januar 2021 seine damalige Lebensgefährtin in Nossen mit Bioethanol übergossen und angezündet haben. Er bestritt den Vorfall und sprach von Beziehungsstreit. Sein Verteidiger sagte, die Frau, eine ehemalige Weinprinzessin, habe das Geschehen frei erfunden und hatte Freispruch verlangt.

Auch Gutachten und Spuren wiesen darauf hin, dass die Aussagen der Lebensgefährtin frei erfunden haben könnte.

Eine Figur von Justitia steht vor der Laenderfahne von Sachsen. 1 min
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Das Ende im Gerichtsprozess um eine schwere Körperverletzung im Jahr 2021 hat MDR SACHSEN-Gerichtsreporterin Anett Apfel verfolgt.

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Fr 25.04.2025 12:44Uhr 00:37 min

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Am Ende Aussage gegen Aussage

Die Vorsitzende Richterin sagte, es sei ein Verfahren gewesen, das von Beginn an durch eine schwierige Beweislage geprägt war. Es habe große Belastungstendenzen auf beiden Seiten gegeben, sodass Aussage gegen Aussage stand. Am Ende sei das Gericht nicht sicher gewesen, was wirklich in der Tatnacht im Jahr 2021 geschehen war.

Staatsanwalt kritisiert mangelhafte Spurensicherung

In seinem Schlussvortrag am Donnerstag hatte der Staatsanwalt gesagt, es sei eines der Verfahren mit der schwierigsten Beweislage gewesen, das er begleitet habe. Grund dafür sei die mangelhafte Spurensicherung in der Tatnacht vor vier Jahren. Er war jedoch überzeugt gewesen, dass der Kraftfahrer die Frau aus Eifersucht mit Bioethanol übergossen und angezündet haben.

Das damals 43 Jahre alte Opfer erlitt bei der Attacke schwere Brandverletzungen an den Armen und am Oberkörper. Der Staatsanwalt hatte als Strafmaß fünf Jahre und zehn Monate Haft gefordert. Dem schloss sich der Anwalt des Opfers an.

Eine Bronzestatue der Justitia steht auf einem Tisch. Justitia stand in der römischen Mythologie für die ausgleichende Gerechtigkeit und steht in der Neuzeit für die strafende Gerechtigkeit oder das Rechtswesen an sich. 1 min
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MDR (kk/A. Apfel)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 25. April 2025 | 12:30 Uhr

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