Ein Wissenschaftler sitz an seinem Schreibtisch und blickt lachend in die Kamera.
Prof. Matthias Kröger bekommt neuerdings Anruife aus Afrika und Asien von Nussproduzenten, die an seinen Ideen interessiert sind. Bildrechte: MDR/Nora Kilényi

Maschinen entwickelt Ran an die heilen Nüsse: Freiberger TU Professor ist keine Schale zu hart

23. Dezember 2024, 13:12 Uhr

Die Macadamia-Nuss gilt als Königin der Nüsse, weil sie unglaublich schwer zu knacken ist. Zum Glück wird sie meist ohne Schale verkauft. Aber sie muss auf dem Weg vom Baum bis zum Supermarkt geknackt werden. Auf Großplantagen in Asien, Afrika, Südamerika und Australien gibt es Maschinen dafür. Die haben ein großes Problem: Es entsteht zu viel Ausschuss beim Knacken. Ein Professor aus Freiberg hat eine viel effizientere Maschine erfunden.

Ob mit der Hand oder mit der Maschine: Macadamia-Nüsse werden geknackt, indem man Druck von zwei Seiten ausübt. "Dafür ist die Nussart aber gar nicht geschaffen", meint Matthias Kröger von der Technischen Universität Freiberg. "Die Nussschale ist sehr massiv. Dann ist auch kein Platz zwischen Nussschale und Nuss, anders als bei der Walnuss: Wenn ich die Schale zerdrückt habe, ist der Kern kaputt und wenn ich die Schale nicht zerdrückt habe, kriege ich den Kern nicht. Das ist verzwickt."

Eine Maschine mit Kurbel, aus der Macadamianüsse fallen 1 min
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So sieht sie auch, die Macadamia-Nussknackmaschine. Und so funktioniert sie!

MDR FERNSEHEN Di 24.12.2024 12:27Uhr 00:15 min

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Wenn ich die Schale zerdrückt habe, ist der Kern kaputt und wenn ich die Schale nicht zerdrückt habe, kriege ich den Kern nicht. Das ist verzwickt.

Matthias Kröger Professur für Maschinenelemente über das "Macademianuss-Dilemma"

Prototyp mit Kurbel

Doch Matthias Kröger hat das Problem gelöst mit einer Macadamia-Nussknackmaschine. Der Prototyp sieht aus wie eine Getreidemühle für den Hausgebrauch mit Kurbel und Trichter, allerdings aus Metall. Die Nüsse werden im Inneren mittels einer Drehscheibe geführt und waagerecht an einem Schneidwerkzeug vorbeigeführt. "Wir spalten die Nuss auf. Das heißt, wir drücken mit einer Schneide einen Ritz in die Nussschale rein. Das geht so ähnlich wie bei einer Axt, dass sich die Schneide nach hinten verbreitert. Dadurch wird die Nussschale auf Zug gebrochen und ich drücke gar nicht auf den Kern. Dadurch bekomme ich eine hohe Quote an heilen Nüssen raus."

EInige Macadamia Nüsse, geschlossen und schon geöffner.
Um an die Nusskerne ranzukommen, entsteht bei Macademianüssen viel Bruch. Bildrechte: imago images / Panthermedia

Große Hersteller erzeugen viel mehr Bruch

Die Herstellerfirmen, die Matthias Kröger in den Ursprungsländern besichtigt hat, erzeugen mit ihren Nussknackmaschinen 70 Prozent Bruch. Bei Krögers Maschine bleiben rund 80 Prozent der Nüsse ganz. Das sind die Ergebnisse, nachdem er und sein Team vom Bereich Maschinenelemente der Bergakademie zuletzt noch einige Verbesserungen vorgenommen hatten.

Anrufe von afrikanischen Produzenten

Wann die Maschine marktreif wird, kann der Professor noch nicht abschätzen. Möglich, dass er auch eine Maschine für Privathaushalte in Deutschland entwickelt.

Die Anfragen aus den Herstellerländern reißen aber nicht ab, erklärt Matthias Kröger. Der Bedarf sei da und sein Ehrgeiz, bessere Lösungen zu entwickeln, auch: "Gerade aus Afrika habe ich mehrere Anfragen zu verschiedenen Nussarten, wo ich mir teils erklären lassen habe, wie das bisher überhaupt funktioniert und wie die Nüsse aussehen, weil es sie bei uns nicht zu kaufen gibt - weil man sie ja nicht knacken kann."

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MDR (kk)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 23. Dezember 2024 | 16:30 Uhr

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