Kleines Häufchen mit weißem Pulver auf schwarzem Untergrund, im Hintergrund leicht unscharf zu Röhrchen gerollter Geldschein
Binnen weniger Tage hat es in Frankenberg eine zweite Drogentote gegeben. Die Polizei schließt einen Zusammenhang der Fälle aus. (Symbolbild) Bildrechte: imago images/Esbenklinker

Polizei Weitere Drogentote in Frankenberg gefunden

08. August 2024, 19:35 Uhr

Nachdem am Wochenende eine 15 Jahre alten Schülerin in Frankenberg vermutlich nach Drogenkonsum gestorben ist, hat die Polizei den Fund einer weiteren Drogentoten in der Stadt bestätigt. Demnach ist am Montag in einem Ortsteil eine 23-Jährige tot gefunden worden. Auch sie ist mutmaßlich an einer Überdosis gestorben.

Nach dem Tod eines 15 Jahre alten Mädchens in Frankenberg, das vermutlich durch eine Überdosis Drogen ums Leben kam, ist in der Stadt erneut eine Drogentote gefunden worden.

Wie die Polizeidirektion Chemnitz bestätigt hat, wurde bereits am Montag im Frankenberger Ortsteil Dittersbach eine 23 Jahre alte Frau tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Die junge Frau starb wahrscheinlich ebenfalls durch Drogeneinfluss. Ein toxikologisches Gutachten soll klären, welche Drogen im Spiel waren.

Die Polizei schließt einen Zusammenhang mit dem Fall der 15-jährigen Frankenberger Schülerin aus. Es handele sich um einen tragischen Zufall, dass die beiden Fälle so kurz hintereinander in der gleichen Stadt passiert seien, sagte ein Sprecher. Auch bei der 15-Jährigen soll in den kommenden Tagen ein toxikologisches Gutachten Klarheit über die Todesumstände bringen.

Ein Labormitarbeiter hält ein Zentrifugalglas zur Probenaufbereitung von Urin.
Toxikologische Gutachten sollen in beiden Todesfällen die genauen Todesumstände klären. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / dpa | Swen Pförtner

Anteilnahme in sozialen Medien

Viele Frankenbergerinnen und Frankenberger nehmen in den sozialen Medien Anteil an den beiden Todesfällen. Es gibt viele persönliche Beileidsbekundungen. Neben den Trauerbekundungen werden die Todesfälle aber auch kontrovers diskutiert. Auf einige der Kommentare wird auch mit dem Vorwurf der "mangelnden Empathie" reagiert.

Zwei spontane Spendenaktionen für die Beerdigung des 15-jährigen Mädchens wurden am Anfang der Woche ebenfalls gestartet. Eine davon ist nach Aussage der Initiatoren in Absprache mit der Familie zurückgezogen worden, die andere läuft noch.   

Landesamt für Schule und Bildung unterstützt mit Schulpsychologen

Der Sprecher des sächsischen Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB), Clemens Arndt, sagte MDR SACHSEN, dass seit Montag Schulpsychologen an der Schule der gestorbenen 15-Jährigen im Einsatz sind. Die Situation sei für die Mitschüler und Lehrkräfte nicht einfach. "Auch für sie ist es eine emotionale Situation, wenn ein Schüler nicht mehr kommt."

die Schulpsychologen seien neben den Lehrerinnen und Lehrern die ersten Ansprechpartner für die Schüler und wollten für die Trauernden da sein. Ganz konkret habe man auch in der Schule eine Gedenkecke eingerichtet, an der Mitschüler Abschied nehmen könnten.

Gleichzeitig betonte Arndt, dass Drogenprävention ganz oben auf der Liste des LaSuB stehe. Es gebe dabei eine enge Kooperation mit der Polizei. Beim Programm "PIT" (Prävention im Team) klärten die Beamten die Jugendlichen über Drogen auf. "Sie sollen so zumindest ein Gefühl dafür bekommen, was Drogen anrichten können, was für Konsequenzen der Drogenkonsum haben kann", sagte Arndt.

MDR (tfr)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 08. August 2024 | 11:30 Uhr

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