Wiedereröffnung Kinderrutsche, Planschbecken und Sprungbrett: Alles neu im Freibad Hainichen
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21. Mai 2022, 09:26 Uhr
Einige Schönwetterwolken ziehen über den blauen Himmel. Ein Turmfalke zieht seine Kreise und ein Stockentenpärchen hat Gefallen am neuen Schwimmbecken im Freibad Hainichen gefunden. "Die Enten gehören hier nicht her und werden sich aus dem Staub machen, wenn die Badegäste kommen", ist sich Badleiter Ronny Müller sicher. Am Sonnabend geht es endlich wieder los in dem Freibad im Stadtteil Berthelsdorf. Anderthalb Jahre wurde fast alles umgekrempelt und saniert.
Anderthalb Jahre lang sind das Becken und große Teile des Freigeländes aufwendig saniert worden. Das alte Bad, dessen Anfänge als Naturbad bis in die 1930er-Jahre zurückreichten, war marode. Hainichens Oberbürgermeister Dieter Greysinger (SPD) sagt es ohne Umschweife: "Die Alternative zur Sanierung wäre die Schließung gewesen."
Der Rathauschef ist kurz vor der Wiedereröffnung ins Bad gekommen, weil er von Badleiter Ronny Müller noch einen Insidertipp braucht. Greysinger hatte öffentlich verkündet, wenn das Freibad wieder öffnet, werde er das mit einem Salto vom neuen Einer-Sprungbrett feiern. Und dabei möchte der Kommunalpolitiker eine möglichst gute Figur abgeben. Ronny Müller ist sich sicher, dass das klappt.
Drei Mann sorgen für Sicherheit und Sauberkeit
Greysinger ist sein Chef, denn Müller und sein Kollege Rick Seifert sind als Fachangestellte für Bäderbetriebe ganzjährig bei der Stadt angestellt. "Schwimmmeister reicht auch", sagen Müller und Seifert. Seit mehr als zehn Jahren kümmern sie sich um Sicherheit und Sauberkeit im Freibad, Müller seit seiner Lehrzeit. In dieser Saison werden sie von Azubi Anton Lunze unterstützt, der schon vor der Sanierung als ehrenamtlicher Rettungsschwimmer geholfen hat.
Inzwischen steigt bei den Schwimmmeistern die Spannung, wie das aufgemöbelte Bad bei den Gästen ankommen wird. Alles wirkt neu und erinnert ein wenig an die Badelandschaft eines gehobenen Hotels, aber inmitten der idyllischen Vorerzgebirgslandschaft.
Kinderrutsche und Einer-Brett neu installiert
Das Becken ist 50 Meter lang und knapp 24 Meter breit, hat neue Folie und komplett neue Technik zur Wasseraufbereitung erhalten. Es fasst 3.000 Kubikmeter Wasser – eine Füllung schlägt mit 15.000 Euro zu Buche. Der Nichtschwimmerbereich hat eine knallbunte, flache Rutsche bekommen, die vor allem für Kinder gedacht ist. "Natürlich dürfen auch Mama, Papa oder die Großeltern mit rutschen", sagt Müller.
Der Drei-Meter-Turm wurde erneuert, ein wippendes Meterbrett neu installiert. Natürlich haben Müller, Seifert und Azubi Lunze alles ausprobiert und in den vergangenen Wochen die Technik überprüft. Stolz ist Ronny Müller auch auf das neue Planschbecken für die ganz kleinen Badefans. Pilze mit Wasserstrahlen, eine Wasserfontäne und eine kleine Walfigur sorgen für Abwechslung. Sonnensegel spenden Schatten, auch auf der benachbarten Liegewiese für Familien mit kleinen Kindern. "Etwas Vergleichbares hatten wir im alten Bad gar nicht", sagt Ronny Müller.
Eltern sollten nicht aufs Handy, sondern auf ihre Kids schauen
Schwimmmeister Müller bedauert, dass viele Kinder nicht mehr richtig schwimmen könnten. Und er versteht nicht, wenn Eltern mit ihren Kids ins Bad kommen und dann die ganze Zeit aufs Handy schauen und das Wohl ihrer Kinder allein den Schwimmmeistern überlassen. Immerhin müssten die Schwimmmeister das ganze Becken und alle Besucher im Blick behalten. Das Freibad soll für jede Altersklasse attraktiv sein. In guten Jahren kamen schon mal 30.000 Besucher.
Zwei Millionen Euro für Sanierung
Solche Zielzahlen fordert Oberbürgermeister Greysinger aber nicht. "Ein Freibad bleibt immer ein Zuschussgeschäft und der Besucherzuspruch ist immer vom jeweiligen Sommerwetter abhängig", sagt er. Rund 150.000 Euro sind pro Jahr im Stadtsäckel fürs Bad eingeplant. In der Stadtgesellschaft genießten das Bad und die Bademeister hohes Ansehen, so der Rathauschef. Die 500.000 Euro Eigenmittel für die Sanierung habe der Stadtrat seinerzeit ohne Fragen durchgewunken, die 1,5 Millionen Euro Fördermittel aus Töpfen für den ländliche Raum seien auch problemlos mit Unterstützung der Landespolitik geflossen.
Der Eintrittspreis soll auch nach der Sanierung stabil bleiben, betont der Rathauschef. Besonders stolz ist er darauf, dass Gewerbetreibende und Bürger seiner Stadt für das Freibad gespendet haben – etwa für die Sonnensegel und für Schließfächer. Nun hoffen die Schwimmmeister auf einen Sommer mit viel Sonne. Nur hin und wieder dürfe es auch einen Regenguss geben - dem neu gesäte Rasen der Liegewiese würde ein Wachstumsschub gut stehen.
Redaktioneller Hinweis: Die Parteizugehörigkeit von Oberbürgermeister Dieter Greysinger war in einer ersten Version des Artikels versehentlich falsch angegeben worden. Wir bitten Sie, diesen Fehler zu entschuldigen.
MDR (lam)
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