
"Kellerengel" Neuer Erzgebirgs-Krimi erzählt von Männelmachern, Mord und Totschlag
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19. Dezember 2022, 08:00 Uhr
Kurz vor der Weihnachtszeit ist Anett Steiners fünfter Erzgebirgs-Krimi erschienen. Es geht um Männelmacher, Mord und Totschlag im Erzgebirge. Im Gespräch mit MDR SACHSEN erzählt Anett Steiner, wie sie überhaupt zum Schreiben gekommen ist und welche Rolle ihre Leser spielen.
Krimi-Autorin Anett Steiner hat ihren fünften Erzgebirgs-Krimi vorgelegt. In "Kellerengel" schickt sie ihre Hauptfigur, Kommissar Ralf Lorenz, in die Welt der Männelmacher im oberen Erzgebirge zwischen Marienberg und Seiffen.
Lorenz muss mehrere "Volkskunstmorde" aufklären. Es geht um Schwibbögen, die ein Holzbildhauer fertigt. Schwibbögen, die allerdings mit dämonischen Figuren bestückt sind und historische Verbrechen zeigen. Irgendwann passiert - so viel sei verraten - ein solcher Mord genau vor der Tür des Holzbildhauers. Ein weiterer Mord nach historischem Vorbild wird vor der Saigerhütte in Olbernhau verübt. Kommissar Lorenz hat schwierige Ermittlungen in Sachen Dämonen vor sich.
Von der Lkw-Fahrerin zur Krimi-Autorin
Dass sie nach "Stollentod", "Splitternacht" oder "Herzgrube" inzwischen ihr fünftes Buch in den Händen halten kann, ist für Anett Steiner so was wie ein Lebenstraum. "Ich schreibe schon, seit ich ein junges Mädchen bin", erzählt die gebürtige Annabergerin.
Gelernt habe sie allerdings einen ganz anderen Beruf, den der Orthopädietechnikerin. "Bis vor einem Jahr habe ich auch in dem Beruf gearbeitet." Ironie des Schicksals: Jetzt ist sie in einem kleinen Unternehmen auch für den Vertrieb von erzgebirgischer Volkskunst zuständig.
Nebenbei habe sie immer geschrieben, sagt Anett Steiner. "Begonnen habe ich mit Kurzgeschichten." Auf der Suche nach einem Verlag sei sie dann zur Buchmesse gefahren und habe so lange Klinken geputzt, bis sich ein Verleger gefunden habe.
Dass sie nun Krimis schreibt, hat sich während ihr nebenberuflichen Tätigkeit als Lkw-Fahrerin eher zufällig ergeben. "Ich war in einem Lkw-Fahrer-Forum. Die Fahrer haben sich von mir Geschichten gewünscht für die Ruhezeiten in der Kabine. Und sie wollten etwas Spannendes. Also Krimis."
Dritter Platz beim Chemnitzer Krimipreis
Es folgten Auszeichnungen wie der dritte Platz beim Chemnitzer Krimipreis. Nun sind es schon fünf Kriminalromane, die im Erzgebirge angesiedelt sind. "Es würde mir etwas fehlen, wenn nicht einmal im Jahr ein Buch von mir erscheint", sagt Anett Steiner.
Es würde mir etwas fehlen, wenn nicht einmal im Jahr ein Buch von mir erscheint.
Also wird es mit Sicherheit einen sechsten Erzgebirgskrimi von Anett Steiner geben. "Das Exposé dafür liegt schon in der Schublade", sagt sie. Dabei müsse sie Familie, Beruf und Schreiben unter einen Hut bringen. "Manchmal bedeutet es am Ende Nachtschichten für mich, wenn das Buch fertig werden muss."
Lesepublikum entscheidet mit
Besonders wichtig ist Steiner der Kontakt zu den Lesern. "Bei meinen Lesungen reagieren die Leute sehr direkt, sagen mir, was ihnen fehlt oder was sie gern im nächsten Buch lesen würden." Ihr Kommissar Lorenz sei so ein Fall. "Ich hatte ihn als einsamen Wolf angelegt." Aber den Lesern habe eine Beziehung gefehlt. "Nun hat er eine Liason mit einer Rechtsmedizinerin", lacht Steiner. "Ein treuer Fan hat es auch zu einer Figur in meinem Buch gebracht. Er erkennt sich sicher wieder."
Die nächste Lesung ist am 2. Februar 2023 in der Stadtbibliothek Kirchberg geplant.