Rückblick auf 2022 Weihnachtliches Kükenglück bei Pinguinen in Limbach-Oberfrohna

27. Dezember 2022, 16:25 Uhr

Im Amerika-Tierpark in Limbach-Oberfrohna sind in der Weihnachtszeit vier kleine Humboldt-Pinguine geschlüpft. Eine Sensation, da es sich schon um das zweite Gelege in diesem Jahr handelt. Die Küken werden nun von ihren Eltern mit Fischbrei versorgt, während die Pfleger im Tierpark alles daran setzen, dass die Elternvögel dabei nicht vom Fleisch fallen.

Gudrun und Dieter dürfen sich am Fisch gerade satt essen, sie bekommen davon so viel, wie sie wollen. Die beiden Humboldt-Pinguine sind nämlich vor Weihnachten Eltern von Zwillingen geworden. Die Familie ist wohlauf, die Kleinen sind hungrig. Da die Eltern ihre Küken rund um die Uhr im Wechsel mit halb verdautem Fischbrei aus dem eigenen Schnabel füttern, sind auch die Eltern-Vögel auf nun jede Kalorie angewiesen. Um die dreimal am Tag bringen Tierpflegende im Tierpark Limbach-Oberfrohna den beiden frisch gebackenen Pinguineltern Nahrung.

Elternvögel brauchen Zusatzkalorien

Wie der stellvertretende Tierparkleiter Mike Richter erklärt, wolle man damit verhindern, dass sich eine Geschichte aus dem Vorjahr wiederholt. Damals waren nämlich aus den Eiern eines anderen Pinguinpaares, Helga und Franz, ebenfalls zwei Pinguinkinder geschlüpft. Sie gerieten beim Füttern des Nachwuchses an die Grenzen der eigenen Kondition. "Helga hat dann nur noch zwei Kilogramm gewogen, die mussten wir dann erstmal selbst aufpäppeln. Der Papa musste dann natürlich doppelt so viel rennen. Da mussten wir aufpassen, dass der selbst nicht auch noch vom Fleisch fällt", sagt der Tierparkmitarbeiter. Franz bekam zum Ende hin fünf Fischmalzeiten am Tag.

Spannung bleibt: Weitere Küken könnten schlüpfen

In Limbach-Oberfrohna müssen die Angestellten des Tierparks derzeit für drei Pinguinpaare sorgen, die mit der Brutpflege befasst sind. Im November wurden von sechs Pinguinpaaren des Zoos jeweils zwei Eier gelegt. Zwei blieben unbefruchtet, ein Küken ist gestorben, Gudrun und Dieter brüteten gleich zwei Eier aus, bei zwei weiteren Paaren ist jeweils ein Junges geschlüpft, um dass sie sich nun kümmern. Zwei weitere Küken könnten übrigens noch schlüpfen, sagt Mike Richter. Er schaut mit seinem Kollegium regelmäßig in die Nistkästen, in die sich die Eltern-Pinguine mit dem Nachwuchs zurückgezogen haben. Die kleinen grauen Küken kommen zudem regelmäßig auf die Waage. So kontrollieren die Pflegerinnen und Pfleger auch den Gesundheitszustand der Tiere.

Am Ende der Kükenzeit soll der Nachwuchs Fisch aus der Luft fangen können

Um die sechs bis zehn Wochen kümmern sich Pinguine um ihre Küken. Wie Mike Richter erklärt, lassen die Eltern in der Natur ihren Nachwuchs irgendwann an Land zurück und schwimmen selbst über das Meer davon. Das ist im Tierpark natürlich nicht möglich. Alternativ bekommen die Jungtiere schrittweise Fische angeboten, bis sie irgendwann ausschließlich feste Nahrung zu sich nehmen. Das Ziel: Am Ende dieses Prozesses sollen die Jungvögel nicht nur aus der Hand fressen, sondern auch zugeworfene Fische aus der Luft fangen. Etwa in dieser Zeit wird dann auch das Geschlecht der kleinen Pinguine bestimmt und sie werden mit einem Chip versehen, um wiedererkennbar zu sein. Außerdem werden die Jungvögel langsam flügge und mobil, beginnen ihr Umfeld zu erkunden. Am Ende schließen sie sich dann der Pinguingruppe im Gehege an.

Pinguin-Wechsel-Dich im Gehege

Sobald die kleinen Pinguine mobiler werden, bekommen auch die Besucherinnen und Besucher des Tierparks endlich die grauen Tiere zu Gesicht. "Sie werden dann vor allem am Eingang der Höhle stehen, später halten sie sich dann in der Gruppe mit den anderen Pinguinen am Wasser auf", weiß Mike Richter. Wie er erzählt, wird die Kontrolle der Vögel dann zunehmend schwerer. Sie lassen sich dann nämlich kaum noch fangen. "An Land bin ich noch schneller als sie, sobald sie im Wasser sind, schwimmen sie aber einfach davon."

In dieser Phase wechseln die Pinguinkinder das Federkleid, sind dann auch als Jugendliche zu erkennen. Die vier Küken aus der Frühjahrsbrut haben dieses Stadium schon erreicht. Momentan leben sie noch im Amerika-Tierpark, doch schon bald werden sie an andere Tierparks vergeben. Dann ist dort auch Platz im Gehege für die ganz kleinen Pinguine. Das wird auch Zeit, schließlich naht das Frühjahr und damit auch das nächste Pinguin-Gelege. Daher wird dann auch der Platz in den Brutkästen wieder benötigt.

"Wir können bis zu 20 Pinguine in unserem Gehege beherbergen", sagt Mike Richter. Derzeit betreut der Tierpark 13 ausgewachsene und vier jugendliche Pinguine sowie die vier Küken.

Mehr zum Thema:

Logo MDR 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Logo MDR 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Logo MDR 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR (sho)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR um 2 | 27. Dezember 2022 | 14:00 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/84f3049f-b25d-42be-b7bc-61b6dbf42dea was not found on this server.

Mehr aus Chemnitz und Stollberg

Kultur

Ein Vater liest mit seinen Töchtern ein Buch mit Audio
Erster Schritt zum Lesen lernen: Das Vorlesen. Torsten Wulf aus dem nordrhein-westfälischen Hilden hat mit dem Projekt "Papa-Zeit" 2018 den Deutschen Lesepreis gewonnen. Bildrechte: IMAGO / Funke Foto Services

Mehr aus Sachsen