Ein eingerüstetes Backsteingebäude. Im Vordergrund steht über einen Durchgang "Bergbaumuseum".
Ein Baugerüst an der neuen Kohlewelt zeugt von den letzten Arbeiten, die bis zur Eröffnung Ende Oktober abgeschlossen sein sollen. Bildrechte: MDR/Manja Kraus

Bergbau Erste Einblicke für Neugierige in Kohlewelt in Oelsnitz/Erzgebirge

18. August 2024, 17:21 Uhr

Seit fünf Jahren warten die Fans des Bergbaumuseums Oelsnitz im Erzgebirge auf dessen Wiedereröffnung. Ein wenig Geduld werden die meisten noch brauchen. Denn in der neuen Kohlewelt sind noch ein paar Restarbeiten zu erledigen. An diesem Wochenende konnten sich ganz Ungeduldige bei einem letzten Baustellenrundgang über den Baufortschritt informieren.

Mit einem lauten Knall ist die neue Kohlewelt in Oelsnitz/Erzgebirge am Sonntag voreröffnet worden. Die eingespielte Explosion war das Startsignal für hunderte Besucher, den Baufortschritt am ehemaligen Bergbaumuseum selbst in Augenschein nehmen zu können. In kleinen Gruppen wurden die ersten Neugierigen in den neuen Glasanbau der Kohlewelt hereingeführt.

Beeindruckt zeigen sich die Besucher vor allem vom neuen, größeren Steinkohlewald, der die Entstehung der Kohle vor rund 250 Millionen Jahren veranschaulicht. "Ich bin absolut beeindruckt von dem, was man jetzt schon sehen kann", sagt eine Besucherin. Die Fläche des Museums hat sich mit 2.500 Quadratmetern verdoppelt.

Technik spielt untergeordnete Rolle

Auch Technik zum Kohleabbau gibt es zu sehen, etwa eine alte aufgearbeitete Dampfmaschine im Eingangsbereich. Die Technik soll in der neuen Dauerausstellung jedoch eher in den Hintergrund treten und stattdessen der Mensch im Mittelpunkt stehen. Dazu gehöre neben der Darstellung von verschiedenen Bergbauberufen auch ein Gedenkort, für jene Menschen, die beim Kohleabbau gestorben sind, erklärt Kuratorin Deborah Weise.

Bergmänner: Zehn Herren in Bergmannshabit, der traditionellen Kleidung der Bergleute, stehen in einer Reihe.
Im Bergmannshabit, der traditionellen Kleidung der Bergleute, haben sich diese Herren am Sonntag in der Kohlewelt eingefunden. Bildrechte: MDR/Manja Kraus

Sie hat in der neuen Dauerausstellung die alte Lohnschalterhalle neu gestaltet. "Es geht im Grunde genommen um das ganz alltägliche Leben. Von der Angst um den Mann, der von der Arbeit nicht wieder kommt, bis hin zur Vereinsarbeit." Auch der Alltag der Menschen, der geprägt gewesen sei vom Steinkohleabbau und den verschiedenen Unternehmen, werde sichtbar gemacht.

Eröffnung Ende Oktober geplant

Natürlich soll das Museum auch interaktiv werden. Mit einem "glühenden" Kohlestück können Besucher auf virtuelle Entdeckungstour durch das Museum gehen und an verschiedenen Stationen Fragen beantworten - bis das Kohlestück tatsächlich glüht. Dieses interaktive Element konnten die Besucher am Sonntag allerdings noch nicht erleben. "Jetzt kommt für uns natürlich noch die Feinarbeit", sagt Museumsleiter Jan Färber. Es erfolge "der letzte Schliff", damit zur Eröffnung am 26. Oktober die Besucher die neue Kohlewelt endgültig entdecken können.

Museumsleiter Jan Färber: Ein Mann in Bergmannshabit steht an einem Mikrofon.
Jan Färber zeigt sich erfreut über das große Interesse an der fast fertiggestellten Kohlewelt. Bildrechte: MDR/Manja Kraus

MDR (mkr/mst)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Der Sonntagnachmittag | 18. August 2024 | 14:40 Uhr

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