Entwarnung Großbrand in Chemnitz: Löscharbeiten bei Stahlgießerei dauern an

• Laut Stadtverwaltung gibt es noch Glutnester und leichte Rauchentwicklung
• Feuer wohl während Produktionsprozess ausgebrochen

In Chemnitz ist am Freitagabend eine Stahlgießerei im Stadtteil Schloßchemnitz in Brand geraten. Wegen des starken Rauchs hatte die Integrierte Regionalleitstelle Ostsachsen am Abend (18:23 Uhr) eine Warnmeldung herausgegeben. Und auch über die Warn-App Nina wurde gewarnt.

Wie ein Sprecher der Stadtverwaltung mitteilte, dauern die Löscharbeiten auch am Samstagmorgen an. Es gebe noch Glutnester sowie weiter eine leichte Rauchentwicklung.

Die 100 Meter lange Gießereihalle war in voller Ausdehnung in Brand geraten. Das Feuer sei während des Produktionsprozesses ausgebrochen, teilte die Polizei bereits am späten Freitagabend mit. Etwa 60 Mitarbeiter hätten sich in Sicherheit gebracht, nach derzeitigem Kenntnisstand sei niemand verletzt worden. Das Gebäude sei einsturzgefährdet. Alle Chemnitzer waren darum gebeten worden, das betroffene Gebiet zu meiden.

Rund um den Brandort war laut Polizei gegen 22:20 Uhr eine Evakuierungsmaßnahme beendet worden. In Sicherheit bringen mussten sich demnach 52 Menschen. Nach Angaben der Stadt Chemnitz können die Anwohner in ihre Wohnungen zurück.

Am frühen Abend waren Anwohner auch gebeten worden, die Gebäude rund um die Schönherrfabrik zu verlassen. Grund dafür war die Gefahr einer Explosion. Diese sei aber gebannt, teilte die Stadt Chemnitz mit (Stand 21:15 Uhr). Ein Verlassen der angrenzenden Häuser sei nicht mehr notwendig. "Die Feuerwehr versucht derzeit, ein Ausbreiten des Brandes zu verhindern", so die Stadt weiter. Wie die Polizei weiter mitteilte, laufen die Ermittlungen zur Brandursache bereits. Ein Straftatverdacht bestehe bisher nicht.

Die in Brand geratene Gießerei liegt in unmittelbarer Nähe der Schönherrfabrik, die als Kulturdenkmal gilt. Die Blankenburgstraße wurde nach Angaben der Polizei gesperrt.

Nach Angaben der Citybahn ist der Bahnverkehr der Linie C13 von dem Feuerwehreinsatz betroffen. Laut Website gibt es Zugausfälle und Verspätungen. Reisende Richtung Burgstädt sollen auf die Buslinie ausweichen. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist auch die Zugstrecke nach Leipzig betroffen. Die Reisenden vom Chemnitzer Hauptbahnhof nach Leipzig sollen die Regionalbahn Richtung Elsterwerda nehmen und in Döbeln umsteigen.

Die Streckensperrung wurde mittlerweile aufgehoben. Seit Sonnabendvormittag verkehren die Züge der Citybahn in Richtung Burgstädt und die Fernverkehrszüge in Richtung Leipzig wieder planmäßig.