Wettbewerb Pinsel und Bürsten treten im Erzgebirge gegen Nussknacker und Co. an
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19. März 2023, 08:30 Uhr
Das Erzgebirge ist das Weihnachtsland schlechthin. Engel, Bergmann, Pyramide - so ist die Region bekannt. Aber auch Bürsten und Pinsel treten von hier die Reise in alle Welt an. Das soll jetzt bekannter gemacht werden.
- Die Bürstenmacher von Stützengrün wollen mit einer Interessengemeinschaft bekannter werden.
- Das Unternehmen hat außer seinem Sitz im Erzgebirge noch Filialen in Berlin und London.
- Ab dem Frühherbst soll die größte Zahnbürste der Welt für die "Deutsche Bürstenregion" Stützenregion werben.
Am Donnerstag hat die "Deutsche Bürstenregion" in Stützengrün über die geplanten Höhepunkte in diesem Jahr informiert. Gefeiert werden soll das Jubiläum "200 Jahre Deutsche Bürstenregion" im Erzgebirge.
Die Interessengemeinschaft "Rund um den Kuhberg" der Gemeinden Stützengrün, Schönheide und Steinberg hat das Projekt ins Leben gerufen. Mitfinanziert wurde das Projekt mit dem Preisgeld des sächsischen Mitmachfonds. Die Interessengemeinschaft will in diesem Jahr mit Veranstaltungen und Ausstellungen an die Tradition der Bürstenmacher erinnern, aber auch für Berufsnachwuchs werben.
Die Bürsten und Pinsel aus der kleinen Erzgebirgsregion haben mehr Aufmerksamkeit verdient, sagte Stützengrüns Bürgermeister Volkmar Viehweg (parteilos). "Viele haben bereits bis zum Mittag eher unbewusst Kontakt mit Stützengrün durch Zahnbürste, Haarbürste oder Toilettenbürste." Für die Männer, die eine Nassrasur bevorzugen, komme noch der Rasierpinsel hinzu.
Stützengrün, Berlin, London - der Rasierpinsel aus dem Erzgebirge ist international
Das Traditionsunternehmen "Mühle" aus Stützengrün ist international aufgestellt. 1945 als Ein-Mann-Betrieb gegründet, werden heute die hier hergestellten Rasierpinsel in alle Welt exportiert. Geschäfte unterhält die Firma in Stützengrün, Berlin und London, sagte Mühle-Chef Andreas Müller. "London war immer eine unserer Visionen. England ist auch ein sehr sehr guter Markt für uns."
Gleichzeitig litten die Bürstenmacher unter Fachkräftemangel. "Es ist herausfordernd für uns, jemanden zu finden." Daher sei die "Bürstenregion" wichtig, auch um das Bewusstsein für dieses besondere Handwerk zu stärken. "Das ist natürlich zuträglich bei der Suche nach Nachwuchs."
Bürstenregion will mit größter Zahnbürste der Welt werben
Am 9. und 10. September soll es ein Bürsten- und Pinselmacherfest geben. Dafür ist auch ein Rekord-Versuch zur Herstellung der weltweit größten Zahnbürste geplant. Die Holzskulptur aus zwei gekreuzten, acht Meter hohen Zahnbürsten soll an diesem Frühherbst-Wochenende präsentiert werden. Bereits ab April wird im Bürsten- und Heimatmuseum Schönheide eine Ausstellung mit dem Titel "200 Jahre Bürstenherstellung" zu sehen sein.
MDR (tfr/sdo)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sachsenspiegel | 17. März 2023 | 19:00 Uhr