
Katastrophenschutz Weißwasser bekommt wieder Sirenen
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09. April 2025, 15:13 Uhr
Jeden Mittwoch um 13 Uhr heulten in der ganzen DDR die Sirenen zum Test. Mit der Wende verschwanden sie vielerorts. Bei Gefahr sollte die Bevölkerung über Rundfunk, Fernsehen, Internet oder per SMS gewarnt werden. Beim ersten bundesweiten Warntag 2020 ging das ziemlich schief. Viele Kommunen schwenken nun wieder um, so auch Weißwasser.
Lange war es still über den Dächern von Weißwasser – nicht weil es keine Gefahrenlagen gab, sondern weil es keine Sirenen mehr gab. Die Stadt hatte die nach der Wende aus Kostengründen einfach abgeschafft. Das ändert sich jetzt. Nach Jahrzehnten ohne flächendeckende Sirenen kehren sie zurück. "Die Bevölkerung von Weißwasser soll gerade bei Starkregenereignissen, Unwettern oder anderen größeren Ereignissen über die Sirenen alarmiert werden", erklärt Gemeindewehrleiter Markus Kania.
Die Feuerwehr braucht die Sirenen nicht. Die Alarmierung der Kameraden erfolgt seit Jahren per Pieper. Die neuen Anlagen dienen einzig dem Bevölkerungsschutz. Kostenpunkt dafür: rund 90.000 Euro. Anlass war der Warntag 2020, der bundesweit zumindest teilweise scheiterte, weil die Warnung per Handy nicht oder nur verspätet funktionierte. Deshalb rüsten Städte wie Weißwasser jetzt nach.
Neue Sirenen funktionieren auch bei Stromausfall
Ben Schütze von der Firma Hörmann Warnsysteme, die die Sirenen aufbaut, erklärt: "Die neuen Sirenen heutzutage können auch im Blackout-Fall ihre Warnsignale der Bevölkerung abgeben und somit können sich die Menschen sicher sein, dass sie im Ernstfall das Sirenensignal hören." Neben den üblichen Sirenensignalen können die neuen Geräte auch Sprachnachrichten verbreiten.
Die neuen Sirenen heutzutage können auch im Blackout-Fall ihre Warnsignale der Bevölkerung abgeben.
Erster Probealarm wurde verschoben
Losgehen sollte es mit dem ersten Probealarm am Mittwoch um 15 Uhr. Doch der Test wurde verschoben. Grund seien weitere technische Abstimmungen, teilte die Stadtverwaltung mit. Neuer Termin ist nun der 7. Mai. Ab dann ertönen jeden ersten Mittwoch des jeweiligen Monats um 15 Uhr zum Test die Sirenen.
Alle Gemeinden rund um Weißwasser übrigens haben ihre Sirenen nach der Wende behalten und technisch auch nachgerüstet. Jetzt zieht auch die Glasmacherstadt nach. Wehrleiter Kania nimmt’s mit Humor: "Weißwasser ist Bummelletzter. Aber alles, was lange währt, wird gut. Und ich denke, das ist eine ganz gelungene Geschichte."
MDR (ths/jwi)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Bautzen | 08. April 2025 | 14:30 Uhr