Weihnachtsmarkt Lauschig, lecker, schön: Besucher aus Osteuropa schwärmen über Christkindelmarkt in Görlitz
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07. Dezember 2024, 08:00 Uhr
Wenn man Gäste aus Polen, Tschechien und Lettland fragt, was ihnen auf dem Schlesischen Christkindelmarkt in Görlitz besonders gefällt, kommen die Gäste sofort ins Schwärmen: Glühwein, Pommes, die Deko. Selbst die Preise finden manche im Vergleich zu polnischen Märkten moderat.
Ein Kinderchor singt "Alle Jahre wieder". Es riecht nach gebrannten Mandeln und fettiger Bratwurst. Langsam füllt sich der Schlesische Christkindelmarkt am frühen Nachmittag. Man trifft sich zum Glühwein oder Kinderpunsch.
Zwei Ehepaare schauen sich die Schafe an, die wie jedes Jahr unter dem Görlitzer Rathaus zu sehen sind. Ihre Sprache lässt erahnen, dass sie von weiter her angereist sind. Aus Lettland kommen die vier. Linda Estas erzählt, dass sie, ihre Schwester und ihre Ehemänner jedes Jahr in der Adventszeit nach Deutschland reisen, um eine Woche lang Weihnachtsmärkte zu besuchen. Jeden Tag einen anderen.
Lettin: "Wir lieben Kartoffelpuffer und Bratwurst"
Am besten gefallen ihnen dieses Jahr der Dresdner und der Görlitzer Weihnachtsmarkt. "Uns gefällt, dass Musik gespielt wird", sagt Linda Estas über den Schlesischen Christkindelmarkt. "Uns gefallen die historischen Häuser. Hier kommt einfach Weihnachtsstimmung auf", sagt die Lettin.
Natürlich gebe es auch in Lettland Weihnachtsmärkte. "Aber da kommen wir nicht in diese Stimmung. Wir lieben Kartoffelpuffer, Glühwein und Bratwurst", schwärmt sie.
Polin: Preise im Vergleich zu Breslau moderat
Die besondere Atmosphäre in Görlitz genießen auch Beata Kalwarska und ihre Kollegin Klaudia Soczomska bei einem Kinderpunsch und einem Glühwein. Beide leben in Görlitz, arbeiten an der Volkshochschule und stammen aus Polen.
"Ich genieße und schätze die Weihnachtszeit hier in Deutschland, weil die Adventszeit wirklich vier Wochen dauert", sagt Beata Kalwarska. In Polen würden die Weihnachtsmärkte, abgesehen von großen Städten wie Breslau, erst später beginnen. Auch seien die Preise auf dem Görlitzer Markt im Vergleich zu Breslau noch moderat, findet sie.
Ihre Kollegin Klaudia Soczomska erzählt, dass der Schlesische Christkindelmarkt in Polen eine gewisse Bekannt- und Beliebtheit erlangt habe. "Ich habe es schon mehrmals erlebt, dass ich in Polen war und erzählte, dass ich in Görlitz wohne. Daraufhin haben mir verschiedene Leute gesagt, dass sie schon einmal auf dem Christkindelmarkt waren, obwohl sie gar nicht in der Nähe von Görlitz leben", erzählt sie.
Tipp für den 3. Advent in Görlitz
- Erstmalig wird am 3. Advent die Altstadtbrücke, die Grenzbrücke über der Neiße zwischen Deutschland und Polen, durch einen Weihnachtsmarkt bespielt.
- Beidseits der Neiße wollen vom 13. bis 15. Dezember in romantischer Atmosphäre Händler ihre Waren anbieten.
- Zudem präsentieren sich Vereine der beiden Städte und die Görlitzer und Zgorzelecer Gastronomen kochen regional tyüische Gerichte.
Polnische Lehrerin: "Uns gefällt alles!"
Auch zwei Schulklassen aus Polen sind in der Altstadt unterwegs. Eine aus Świdnica, eine andere aus Wałbrzych. Was ihnen hier gefällt? "Alles", antwortet eine der Lehrerinnen prompt. Und ihre Kollegin pflichtet ihr bei: "Ja, einfach alles!". Ihre Schülerinnen aus der 5. Klasse konkretisieren die Begeisterung: "Am besten sind die Pommes und die Dekoration".
Der Projektleiter des Schlesischen Christkindelmarktes, Gerd Weise, geht stolz über den Markt und weist auf viele Details hin. Er zeigt auf einen Stand mit Langos. "Die haben den Stand einem Umgebindehaus nachempfunden", erklärt er. Nicht jede Bude würde man zulassen, nur die besonders schönen. Darauf achte man sehr in Görlitz.
Neben Deutschen vor allem Polen und Tschechen
Die meisten Besucher kämen aus der Stadt und dem Umland. Auch viele Berliner fänden den Weg nach Görlitz. "Es gibt eine besondere Verbindung zwischen Berlin, Cottbus und Görlitz", erklärt Weise. Nach den deutschen seien polnische Gäste die häufigsten Besucher. Auf dem dritten Platz kämen Besucher aus Tschechien. "Wir haben auch viele Ukrainer da. Es ist eine ganz bunte Mischung", freut sich Weise.
Auch eine Schulklasse der Britischen Internationalen Schule aus Prag ist auf dem Markt unterwegs. Den Schülern gefällt's. "Es gibt hier viel zu essen", sagt der 13 Jahre alte David. Sein Klassenkamerad ergänzt: "Der Platz in der Altstadt ist schön."
Ihr Lehrer heißt Florian, kommt aus München und lebt seit einigen Jahren in Prag. Warum hat er sich für einen Besuch auf dem Schlesischen Christkindelmarkt mit seiner Klasse entschieden? "Es ist in Reichweite von Prag mit einer kurzen Busfahrt. Und es ist schön, klein und lauschig und hat etwas Authentisches", sagt er.
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