Weihnachtsmärkte Dresden, Leipzig, Lausitz: Geheimtipps für wunderbare Ausflüge im Advent

Grafen und Könige liebten die ursprünglich mittelalterliche Burg im Müglitztal. Der berühmteste Bewohner war König Johann von Sachsen. Er übersetzte auf Weesenstein Dante und diskutierte in Abendgesellschaften die Welt. Eine dreiviertel Autostunde südöstlich von Dresden liegt der Ort Weesenstein, über dem sich das gleichnamige aufwändig sanierte und restaurierte Schloss erhebt.

Der stimmungsvolle Markt am ersten Adventswochenende hat Tradition. An handwerklich hergestellten Genussmitteln wie Pfefferkuchen, Christstollen, Rostbratwurst oder Glühwein fehlt es nicht. Gäste können diesmal selbst einen Herrnhuter Stern im Farbton ihrer Wahl basteln, Kindertheater und Blasmusik sorgen für stimmungsvolle Unterhaltung.

Süße Dinge und schöne Gaben versprechen die Veranstalter des kleinen Adventsmarktes in der Dölitzer Wassermühle. Wer Geschenke sucht, findet hier selbstgeschneiderte Textilien, originelle Kalender, Keramik, klassisches Holzspielzeug und heimischen Honig. Plätzchen werden im Lehmbackofen zubereitet. Die Handwerksbäckerei Kleinert bietet unterschiedliche Stollensorten zum Verkosten an. Der Posaunenchor spielt am Feuer, wo auch gesungen werden darf. Neben winterlichen kulinarischen Genüssen steht speziell die Eichsfelder Bratwurst auf der Speisekarte.

Von den Leipziger Wassermühlen ist die Dölitzer das letzte erhaltene Bauwerk dieser Art – ein mittlerweile unter Denkmalschutz stehendes technisches Wahrzeichen. Der liebevoll ausgestattete winterliche Markt im Advent gehört zu den Geheimtipps in und um Leipzig.

Winzer Georg Prinz zur Lippe lädt am ersten Adventswochenende ein auf sein Schloss Proschwitz hoch über der Elbe. Das älteste privat bewirtschaftete Weingut Sachsens, rechtselbisch, gegenüber der Albrechtsburg Meißen gelegen, wartet stimmungsvoll mit Musik, Handwerkskunst, feinen Speisen und selbstverständlich eigenem Proschwitzer Wein auf, den es im Winter auch als Glühwein gibt. Sekt und hochprozentige Destillate aus dem Hause des Prinzen ergänzen den Genuss.

Stände mit Händlerinnen und vorwiegend ostdeutschen Kunsthandwerkern präsentieren Qualitäts-Manufakturwaren sowie originelle Geschenkartikel. Wohlige Wärme bietet der Feuerkorb – und mit etwas Glück begegnet man im romantischen Schlosshof dem Schlossherrn auf ein Glas und eine kurze Plauderei.

In Zabeltitz bei Großenhain gibt es die wunderbare Schloss- und Parkanlage aus der Renaissance- und Barockzeit. Rund um das Palais findet am 3. Advent ein beschaulicher Weihnachtsmarkt statt. Inmitten der herrlichen historischen Kulisse des Bauwerks und des Barockgartens dürfen die Gäste lustwandeln wie einst der sächsische Hofadel. Heiße Getränke, Süßes aus der Bäckerei, Deftiges und Kunstfertiges lassen keine Adventsmarktwünsche offen.

Die linkselbischen Höfe finden sich entlang des Flusses zwischen Dresden und Meißen. In Röhrsdorf, Pegenau, Naustadt und Scharfenberg öffnen sich am dritten Adventswochenende, am 14. und 15. Dezember, die Türen und Tore von Scheune, Garten, Rittergut, privater Wohnung, Museum und Künstleratelier. Ein wirklich romantischer Weihnachtsausflug aufs Land – mit Hofprodukten, Glasbläserei und Kunst.

Einmalig ist der Hoffnungsschacht von Antje Arlautzki. Sie kaufte ein Haus, ohne zu wissen, dass es auf einem alten Bergwerksschacht steht. Dieser reicht unter ihrem sogenannten Huthaus 293 Meter in die Tiefe. Jetzt ist der historische Schacht wieder zugänglich und das Huthaus darf als Museum bestaunt werden. Zur linkselbischen Weihnacht lädt Bergfrau Antje gerne ihre Gäste zu kulinarischen Köstlichkeiten und zu einem Besuch ihres geschichtsträchtigen Reichs ein – inklusive Handwerkermarkt.

Großlage Lößnitz, Einzellage Goldener Wagen! Wer erleben will, wie die sächsischen Herrscher den Weinanbau pflegten und für opulente Feste zum Anlass nahmen, ist im Weingut Hoflößnitz goldrichtig.

Um das Berg- und Lusthaus, das Presshaus, das Kavaliershaus und die Weinpresse herum kommt auf alte Art und Weise Adventsstimmung auf – mit schönem Blick über die Weinberge Radebeuls ins winterliche Elbtal. Gutseigener Glühwein ist hier Ehrensache. Auch Livemusik, Theater und ein Händlermarkt stehen auf dem Programm.

Schloss Rochsburg steht auf einem Felssporn, dreiseitig umflossen von der Zwickauer Mulde. Dem mittelalterlichen Bau zu Füßen liegt das Dorf Rochsburg, das zu Lunzenau gehört. Dieser stimmungsvolle Adventsmarkt wappnet sich gegen alle Wetterkapriolen. Denn egal, ob es draußen stürmt, regnet oder schneit: im Schloss wird es trocken und gemütlich sein.

Der Adventsmarkt findet im Museum statt und erstreckt sich über zwei Etagen. Händler bieten hier in aller Ruhe ihre Produkte an – von Honig und Marmelade bis Keramik, Schmuck und Schnitzereien. Fantastisch für Kinder: Sie können helfen, ein echtes ritterliches Kettenhemd zu knüpfen. Auch draußen vor der Tür gibt es winterliche Speisen und Getränke.

Christlicher kann ein vorweihnachtlicher Markt nicht sein: Direkt an der Weinbergkirche Pillnitz von 1723, inmitten des Königlichen Weinbergs gelegen, beginnt nach dem musikalischen Adventsgottesdienst um 12 Uhr der Weihnachtsmarkt, mit Markttreiben und winterlichen Getränken. Wer mag, kann 15 Uhr ins Gotteshaus gehen und gemeinsam mit dem Posaunenchor Graupa Weihnachtslieder zu Gehör bringen. Entworfen hat die Weinbergkirche übrigens Matthäus Daniel Pöppelmann, Architekt des Dresdner Zwingers.

Kaiser Karl der IV. stiftete am 17. März 1369 in Lucca dem Orden der Cölestiner das Kloster auf dem Oybin. Am 25. Dezember des Jahres soll er auf dem Oybin geweilt haben. Aus diesem Anlass fand 1994 die erste Kaiserweihnacht statt, die längst zu einer guten Tradition geworden ist.

Hunderte Gäste feiern seither mit Dutzenden von Akteuren dieses Fest zu Ehren des Kaisers. Hierbei besucht Karl der IV. seine Mönche mit einem opulenten Umzug, ein historisches Spektakel im Schatten der Klosterruine Oybin am ersten Weihnachtsfeiertag. Ein garantiert zauberhaftes Erlebnis!

Redaktionelle Bearbeitung: sg