Schiffbarkeit erklärt Berzdorfer See für Motorboote und Fahrgastschiffe freigegeben

• Der Berzdorfer See ist jetzt offiziell fertiggestellt und für Schiffe freigegeben.
• Widersprüche sind laut Landesdirektion zurückgenommen worden.
• Mit der Schiffbarmachung hofft die Landesdirektion auf einen Schub für den Tourismus.

Auf dem Berzdorfer See bei Görlitz dürfen ab sofort Motorboote und Fahrgastschiffe fahren. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) habe ihre Widersprüche gegen die Schiffbarkeit am Donnerstag zurückgenommen, teilte die Landesdirektion Sachsen am Freitag mit. "Damit ist der Berzdorfer See ab sofort in weiten Teilen zum Befahren mit Wasserfahrzeugen für jedermann nutzbar", heißt es in der Mitteilung. Einige Teile des Sees bleiben aber aus Naturschutzgründen für Boote gesperrt.

Die Landesdirektion hatte bereits im vergangenen Jahr die Genehmigung zur Schiffbarkeit erteilt. Weil Widersprüche seitens der LMBV und des Anglerverbandes Elbflorenz eingelegt wurden, konnte sie jedoch nicht in Kraft treten. Die Probleme und Bedenken der LMBV sind laut Landesdirektion in zahlreichen Gesprächen ausgeräumt worden. Als Kompromiss wurde die Allgemeinverfügung zur Schiffbarkeit nun um eine Präambel ergänzt. Darin wird betont, dass der See noch unter Bergaufsicht steht und die Sanierung durch die LMBV Vorrang habe.

Die zwei Widerspruchsverfahren des Anglerverbandes sind noch anhängig. Zu Details äußerte sich Verbandschef René Häse gegenwärtig nicht und verwies auf die Landesdirektion. Von deren Seite hieß es, dass man weiterhin in Gesprächen sei und eine einvernehmliche Lösung anstrebe.

Da es dem Anglerverband um eine Ausweitung der aktuellen Schiffbarkeit geht und sich damit die Widersprüche nicht wie bei der LMBV grundsätzlich gegen die Freigabe des Sees richteten, konnte dennoch jetzt die Schiffbarkeit erklärt werden, wie Landesdirektionssprecher Ingolf Ulrich erklärt.

Ich freue mich, dass die Anlieger und Nutzer des Berzdorfer Sees - ganz besonders die Freizeitkapitäne - nun Rechtssicherheit haben und sich entspannt auf die Sommersaison auf dem See vorbereiten können", sagt Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion. "Die Attraktivität der Region gewinnt noch einmal ganz erheblich, denn von dieser Allgemeinverfügung wird auch der Tourismus nochmals kräftig profitieren können."

Der Berzdorfer See entstand aus dem Restloch des ehemaligen Braunkohletagebaus Berzdorf, das in den Jahren 2002 bis 2013 geflutet wurde. Mit einer Fläche von 960 Hektar und einer maximalen Wassertiefe von 72 Metern ist er einer der größten Seen in Sachsen. Das Verfahren zur Feststellung seiner Fertigstellung des Sees für die Schifffahrt ist laut Landesdirektion hiermit abgeschlossen.