Kommunaler Präventionsrat Alkohol und Müll sind das Problem in Weißwasser

29. September 2023, 19:26 Uhr

Müll und Alkoholkonsum auf den Straßen und Plätzen - darüber ärgern sich die Menschen in Weißwasser. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Kommunale Präventionsrat am Donnerstag im Rathaus vorgestellt hat. Vor allem auf dem Boulevard und auf dem Kohlestauplatz scheint es Probleme zu geben.

Weißwasser hat das Ziel, eine lebenswerte Kleinstadt zu sein oder zu werden. Dazu gehört auch, dass sich die Einwohner sicher fühlen. Mit Hilfe eines Kommunalen Präventionsrates will die Stadt das subjektive Sicherheitsgefühl steigern, das soziale Klima verbessern sowie Vandalismus, Einbrüche, Drogenkonsum und Alkoholmissbrauch bekämpfen.

Um die Schwerpunkte in Weißwasser zu erkennen, hat der Rat eine Umfrage durchgeführt. Die rund 15.000 Einwohner waren aufgefordert, ihr Sicherheitsgefühl und die Probleme in der Stadt zu benennen und Lösungsvorschläge zu machen.

Blick auf Weißwasser Sanierte Sozialwohnungen
Weißwasser erlebte nach der politischen Wende einen massiven Bevölkerungsrückgang - von 38.000 auf 15.000 Einwohner. Bildrechte: IMAGO / IlluPics

Probleme in der Stadt werden benannt

Die Ergebnisse der Umfrage stellte der Präventionsrat am Donnerstag im Rathaus vor. Demnach haben sich vor allem Berufstätige aus allen Stadtteilen an der Befragung beteiligt. Besonders zufrieden seien die Weißwasseraner am Jahnsteich. Mehr Sauberkeit fordern dagegen den Angaben zufolge die Anwohner im Zentrum, im Stadtteil Süd und rings um Braunsteich. An letzterem nerven die Anwohner offenbar die illegalen Grillfeste und deren Hinterlassenschaften.

Alkohol, Müll und "Rennstrecke"

Problematisch ist der Umfrage zufolge die nächtliche Nutzung des Boulevards: Hier fühlten sich viele Befragte offenbar besonders unwohl. Nach 21 Uhr würden Passanten von angetrunkenen Personen angebettelt, heißt es unter anderem. Auch der Kohlestauplatz werde in der Nacht als unangenehm empfunden. Am Sportplatz, so die Befragten, würden Jugendliche Müll hinterlassen sowie Alkohol oder Drogen konsumieren. Und noch ein Problem wurde benannt: Teile der Forster Straße werde von Autofahrern als "Rennstrecke" genutzt.

Großteil der Weißwasseraner kennt ihre Bürgerpolizisten nicht

Die Umfrage kommt nach Ansicht des Präventionsrates zu weiteren interessanten Erkenntnissen. So kennen drei Viertel der Befragten ihren Bürgerpolizisten nicht. Hier sieht Oberbürgermeister Torsten Pötzsch Handlungsbedarf, auch wenn er meint: "Das Sicherheitsempfinden in einer Stadt fängt im Kleinen an. Da gehören nicht nur saubere Spielplätze oder Parkanlagen dazu. Da ist jeder Bürger gefordert."

Vor allem ärgern sich die Einwohner von Weißwasser über die Verwahrlosung des öffentlichen Raums. Müll sei nur eine Seite. Vielmehr fürchten sich die Weißwasseraner vor Drogenkonsum und Kriminalität. Deshalb haben sie begonnen, bestimmte Straßen oder Plätze insbesondere nachts zu meiden.

Bürger wünschen sich mehr Polizeipräsenz und bessere Beleuchtung

Vorgeschlagen werden deshalb mehr Polizeipräsenz, eine bessere Beleuchtung, beispielsweise im Zentrum und am Braunsteich. Zudem solle die Verwaltung für mehr Sauberkeit im gesamten Stadtgebiet sorgen.

Nächster Schritt: Bürgerversammlungen

Oberbürgermeister nimmt Torsten Pötzsch die Sorgen und Nöte seiner Einwohner ernst, auch wenn er sagt: "Gäste und Touristen sind immer wieder überrascht, wie sauber und schön Weißwasser ist."
Zusammen mit dem Kommunalen Präventionsrat, der Stadtverwaltung und Anwohnern will Pötzsch nach Lösungen für die genannten Probleme suchen. Dazu wird es in den nächsten Wochen und Monaten Bürgerversammlungen geben.

MDR (uwa)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 29. September 2023 | 07:30 Uhr

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