Technologiewerkstatt In Bautzen lernen Schüler Roboter zu bauen
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02. Juni 2024, 17:33 Uhr
Erst elf Jahre alt und trotzdem schon Programmierer eines Roboters. Kein Wunderkind, sondern ein Teilnehmer des Robotik-Workshops in Bautzen. Hier fand in den vergangenen vier Wochen ein Kurs statt, bei dem Kindern handwerkliche Grundlagen erlernen konnten. Das Ziel: Ein kleines, autonom fahrendes Auto zu bauen.
- In einem Bautzener Verein lernen Schüler Roboterbau.
- Referent André Mirtschink vermittelt den Kindern viel Wissen.
- Das Angebot kommt gut bei den Kindern an.
"Okay, lasst uns anfangen. Bitte macht die Spiele aus und klappt die Laptops zu." Erstaunlicherweise gehorchen alle jungen Teilnehmer sofort. Sechs Kinder im Schulalter sitzen in einem Raum mit zusammengewürfelten Möbeln und einem Schaufenster. Einer flüstert kurz noch zu seinem Sitznachbarn: "Wie komme ich nochmal aus dem Spiel raus?" "Du musst ESCAPE drücken." Auf einem nach dem anderen PC schließen sich die Videospielfenster und eine kleine Gruppe bildet sich um den Referenten André Mirtschink.
Man merkt, dass die Kinder wirklich Lust auf das heutige Programm haben. An einem aus Holzbrettern zusammengezimmerten Tisch erklärt Mirtschink was heute noch gemacht werden muss. Es sollen Löcher in dünne Platten gebohrt und dann alle Bauteile zusammengeschraubt werden, damit ein fertiges autonomes Gefährt entsteht. Und schon zieht die kleine Karawane durch verschiedene Bastelräume bis in die Holzwerkstatt.
Spaß haben und trotzdem lernen
Das Spektakel findet statt in den Räumlichkeiten des Tagwerk e.V. in Bautzen. Hier wird ein Robotik-Workshop für Schüler angeboten. An vier Terminen soll ein Fahrzeug gebaut werden, welches automatisch Hindernisse umfährt. Die Idee ist, handwerkliche Grundlagen für Programmieren, Elektrotechnik, digitales Konstruieren und Holzbau spielerisch zu erlernen. Die Teilnehmer sind zehn bis 14 Jahre und laut Referent André Mirtschink sind die Plätze begehrt.
Bei sehr jungen Teilnehmern ist es so, dass es sich um eine Heranführung an Technologie handelt. Um sich später dann dran zu erinnern, wenn sie eigene Projekte haben.
Mittlerweile haben sich die Kinder in Zweiergruppen verteilt. "André!" "André!" Fast keine Minute vergeht, ohne dass der selbstständige Konstrukteur und Programmierer von einem der Kinder herbeigerufen wird. "Das ist nicht so schlimm, wenn nicht alle vier Schrauben in die Löcher passen. Solange drei halten, reicht das." Mirtschink scheint in seinem Element und arbeitet unablässig einen Kinderwunsch nach dem anderen ab. Er erklärt beispielsweise, wie man lötet oder auch den 3D-Drucker bedient. Dabei fällt auf, dass die Kinder alles auch wirklich selbst tun sollen und er vor allem anleitet und aufpasst, dass sich niemand verletzt. "Bei sehr jungen Teilnehmern ist es so, dass es sich um eine Heranführung an Technologie handelt", sagt er. Und dass sie sich später dann daran erinnern, wenn sie eigene Projekte haben.
Zwei Schüler scheinen schon weiter gekommen zu sein als die anderen. Sie heißen Andrej und Alwin. Die meisten Teile haben sie schon auf der Grundplatte verschraubt und auf dem Laptop vor ihnen ist ein schwarzes Fenster mit hellem Programmiertext. Sie wollen noch eine extra Fähigkeit einbauen. Das Auto kann zwar wie ein Staubsaugerobotor Hindernisse erkennen, aber sie wollen auch noch einprogrammieren, dass er Kanten erkennt, um nirgendwo herunterzufallen. Und da der elfjährige Alwin bereits Vorerfahrung im Programmieren besitzt, wollen sie auch diese Extra-Herausforderung lösen.
Gute Resonanz bei den Kindern
Sie erklären, dass es ihnen gefällt im Team zu arbeiten und langsam zu verstehen, wie der ganze Kabelsalat funktioniert. Außerdem seien die Freizeiten hier sehr flexibel, was gut sei. Nur die Süßigkeiten gingen manchmal schnell aus. Ein anderer Teilnehmer, Mato pflichtet ihnen bei. Er findet es gut, dass die Struktur hier nicht ist wie in der Schule, mit Unterricht und Pause. Man kann selbst entscheiden, was man gerade macht und wann einem eine Pause guttut.
Es ist das erste Angebot seiner Art, welches in Kooperation mit dem MINOS Netzwerk Ostsachsen möglich gemacht wurde, erzählt der Vereinsvorsitzende André Mirtschink. Auch wenn es keine einfache Aufgabe sei, die Inhalte passend für die jungen Teilnehmer aufzubereiten, ziehe er viel Genugtuung daraus, dass die Jugend das Projekt dankbar annimmt.
MDR
Dieses Thema im Programm: Regionalreport aus dem Studio Bautzen | 03. Juni 2024 | 16:30 Uhr
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