Menschen stehen am See und schauen auf eine Photovoltaikanlage.
Auf dem Mortkasee bei Lohsa erzeugt eine schwimmende Solaranlage Strom aus Sonnenenergie. Bildrechte: Ecotec Deutschland GmbH

Lohsa Solaranlage schwimmt auf Mortkasee in der Lausitz

19. November 2024, 11:54 Uhr

Photovoltaikanlagen auf Dächern oder Feldern sieht man vielerorts. Dass es sinnvoll ist, Solaranlagen auch auf Gewässern zu platzieren, soll nun mit einem Forschungsprojekt auf einem Lausitzer See bewiesen werden.

Auf dem Mortkasee im Landkreis Bautzen sind drei schwimmende Solaranlagen in Betrieb gegangen. Wie die Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) mitteilte, wurden insgesamt 190 Photovoltaikmodule installiert. Jede Anlage hat demnach eine Leistung von rund 30 Kilowatt. Das ist erst einmal vergleichsweise wenig - in den Niederlanden liefert ein schwimmender Solarpark mit 40.000 Modulen und 14,5 Megawatt Leistung den Strom für fast 4.000 Haushalte. 

Wissenschaftler wollen nun auf dem See bei Lohsa untersuchen, ob die schwimmenden Solaranlagen umweltverträglich betrieben werden können. Dazu sollen verschiedene Unterkonstruktionen und neue Verankerungen miteinander verglichen werden. Außerdem wird der Ertrag der Anlagen auf dem Wasser einer Anlage an Land gegenübergestellt.

Potenzial für ungenutzte Tagebaurestlöcher

Der Mortkasee ist durch die Flutung des Werminghoffer Braunkohletagebaus entstanden. Lohsas Bürgermeister Thomas Leberecht (CDU) ist zufrieden, dass auf dem nicht touristisch angelegten Gewässer grüner Strom produziert wird. "Die Technologie verspricht einen höheren Stromertrag, da das kühle Wasser sich positiv auf die Effizienz der Solarmodule auswirken kann". Leberecht sieht in dem Pilotprojekt ein großes Potenzial für die Energiewende in Deutschland und der Region.

Es können bisher ungenutzte und nicht für den Tourismus vorgesehene Tagebauseen für die grüne Stromerzeugung erschlossen werden. 

Thomas Leberecht Bürgermeister von Lohsa

Das Forschungsprojekt soll bis Ende 2027 auf dem Mortkasee betrieben werden. Daran beteiligt sind neben der BTU auch das Fraunhofer-Institut und der Energiekonzern RWE.

MDR (ama)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 19. November 2024 | 11:00 Uhr

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