Ein verhüllter Bauzaun vor einem großen Gebäude.
Der Schulbetrieb wurde trotz Bauarbeiten an dem um 1980 erbauten Gebäude bis Mittwoch aufrechterhalten. Bildrechte: MDR/Jörg Winterbauer

Mineralwolle freigesetzt Lief Unterricht weiter trotz gefährlicher Stoffe in Kamenzer Förderschule?

08. November 2024, 09:00 Uhr

In der Kamenzer Förderschule im Ortsteil Bernbruch wurden bei Bauarbeiten potentiell gesundheitsschädliche Mineralwollfasern freigesetzt. Trotzdem ging die Schule weiter, bis sie am Dienstag vorübergehend geschlossen wurde. Handwerker, Lehrkräfte und Schüler wurden "möglicherweise" einem Gesundheitsrisiko ausgesetzt, hieß es.

In der Kamenzer Förderschule im Ortsteil Bernbruch, die seit Mittwoch vorübergehend geschlossen ist, wurden bei laufendem Schulbetrieb potentiell gesundheitsschädliche Mineralwollfasern freigesetzt. Das bestätigte die Landesdirektion auf Nachfrage von MDR SACHSEN.

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Nach MDR-Informationen fand nach der Freisetzung der Fasern noch mehrere Tage lang Unterricht statt. Der Schulträger, das Landratsamt Bautzen, beantwortete Nachfragen dazu am Donnerstag nicht. Man befinde sich mit allen Verantwortlichen noch in der Aufklärung. Es habe aber kein Unterricht in den Räumen stattgefunden, in denen die Baustoffe freigesetzt wurden.

Eingangsbereich als Baustelle
Bei Rückbauarbeiten an den Fenstern wurden die möglicherweise krebserregenden Mineralfasern freigesetzt. Bildrechte: MDR/Jörg Winterbauer

Gesundheitsgefahr nicht ausgeschlossen

Nach Angaben des Landratsamtes Bautzen war die Mineralwolle in der Abdichtung der Fenster verbaut und wurde bei Rückbauarbeiten freigesetzt. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass für Lehrkräfte, Schüler und Handwerker ein mögliches Gesundheitsrisiko bestand", teilte die Landesdirektion auf Nachfrage mit.

Faserstaub von Mineralwolle "möglicherweise krebserregend"

Die Nachfrage, um welche Art von Mineralwolle es sich handelte, beantwortete das Landratsamt Bautzen bis Donnerstagabend nicht. Die Landesdirektion teilte dazu mit, man wisse es noch nicht. Die Mineralwolle stamme aus der Zeit des Baus der Schule um das Jahr 1980. Der Faserstaub von älterer Mineralwolle gilt als "möglicherweise krebserregend".

Unfallversicherung ermittelt

Nach MDR-Informationen wurden die beteiligten Bauarbeiter einer Belastung durch die Mineralwollfasern ausgesetzt. Die Baugenossenschaft BG Bau, eine gesetzliche Unfallversicherung, teilte auf Nachfrage von MDR SACHSEN mit, man führe in Kamenz "Ermittlungen".

Die Kinder und Jugendlichen werden seit der vorübergehenden Schließung zu Hause unterrichtet. Das betrifft laut Landratsamt knapp 40 Schülerinnen und Schüler in fünf Klassen. Für die, die nicht zu Hause bleiben können, wurde an der Westlausitzschule in Kamenz eine Notbetreuung eingerichtet. Die Reinigung der Förderschule werde mehrere Wochen dauern. Das Landratsamt prüfe, ob die Schüler so lange an anderer Stelle unterrichtet werden können.

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MDR (jwi)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 07. November 2024 | 10:30 Uhr

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