Sicherungsarbeiten Kirchturm Großröhrsdorf einsturzgefährdet, Straße bis Oktober gesperrt

• Gelände- und Straßensperrung rings um die Kirche in Großröhrsdorf.
• Noch ist unklar, wann Informationen zur Brandursache vorliegen.
• Bislang sind schon 100.000 Euro Spenden eingegangen.

Knapp eine Woche nach dem verheerenden Brand der Stadtkirche in Großröhrsdorf in der Lausitz bleibt der Glockenturm einsturzgefährdet. Die vier Glocken aus dem Jahr 1919 hängen noch im Turm, von dem die Spitze abgebrochen ist, teilte die Stadtverwaltung mit. Der Kirchenturm könnte jederzeit einstürzen, weil ein großer Riss im Gemäuer sei. Die Polizeidirektion Görlitz bestätigte die Einsturzgefahr.

Die Stadt hat das Gelände rund um die Kirche bis auf Weiteres weitläufig abgesperrt. Auch die Lichtenberger Straße bleibt wegen der Beräumungs- und Bauarbeiten bis Ende Oktober voll gesperrt, informierte das Landratsamt.

Nach dem Brand der barocken Stadtkirche in Großröhrsdorf wird die Ruine weiter gesichert. Statiker und Brandursachenermittler begutachten derzeit die Ruine. Ihre Arbeit sichern mit schwerem Gerät auch Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) ab. Ob sie die Brandursache noch in dieser Woche ermitteln und darüber informieren werden, ist nach Behördenangaben unklar.

Unterdessen reißt die Spendenbereitschaft der Menschen für den Wiederaufbau der Kirche nicht ab. Auf dem Spendenkonto seien schon mehr als 100.000 Euro eingegangen, teilte die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Großröhrsdorf-Kleinröhrsdorf mit. Pfarrer Stefan Schwarzenberg hatte Anfang der Woche von einer "Welle der Solidarität" und vielen praktischen Hilfsangeboten gesprochen. Menschen aller Konfessionen, Konfessionslose, Kirchgemeinden und andere Institutionen zeigten ihre Anteilnahme. "Jetzt reden alle über unsere Kirche."

In der Nacht zum 4. August war in der Stadtkirche ein Feuer ausgebrochen. Zunächst hatten die Flammen den Dachstuhl erfasst, danach auch den fast 50 Meter hohen Glockenturm. Menschen wurden laut Polizei nicht verletzt. Das Feuer in der fast 300 Jahre alten Kirche vernichtete die historische Innenausstattung komplett. Die Höhe des Sachschadens konnte bisher noch nicht beziffert werden.