Asyl In Kamenz und Bautzen 300 Wohnungen für Geflüchtete geplant
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15. Dezember 2023, 13:21 Uhr
Der Landkreis Bautzen hat in seinen Notunterkünften keinen Platz mehr für Geflüchtete. Deshalb sollen 400 Menschen dezentral in Wohnungen untergebracht werden. Der Anfang wurde in Hoyerswerda gemacht. Auch an anderen Orten sollen nun neue Wohnplätze entstehen.
Im Raum Bautzen und Kamenz sollen 2024 mehr Geflüchtete dezentral in Wohnungen leben. Dazu hat der Sozialausschuss des Landkreises Bautzen in dieser Woche Aufträge an zwei Unternehmen vergeben. Sie sollen je 150 Wohnplätze schaffen, ausstatten und für die nächsten drei Jahre die Betreuung dieser sogenannten Wohnprojekte übernehmen.
Zwei Unternehmen beauftragt
Für Bautzen und Umgebung ist laut Beschluss des Ausschusses das Freiberger Unternehmen Immigra zuständig. Um den Raum Kamenz kümmert sich der AWO-Kreisverband Lausitz.
Der Kreisverband steckt bereits mitten in der Organisation von 100 dezentralen Wohnplätzen für Asylsuchende in Hoyerswerda. "Wir haben seit November 80 Prozent der Plätze belegt", sagte AWO-Chef Marcus Beier. Spätestens zum Jahresanfang sollen alle 100 Plätze belegt sein.
Wir haben in Hoyerswerda seit November 80 Prozent der Plätze belegt.
Wohnplätze im Gebiet verteilen
Bei den in Hoyerswerda ausgewählten Neubauwohnungen habe man darauf geachtet, dass sie sich auf verschiedene Häuser verteilen, um einer "Ghettoisierung" vorzubeugen, meinte Beier. Außerdem fahre ein Mitarbeiter wöchentlich zu den Asylbewerbern. Er sei auch Ansprechpartner, falls es Probleme unter den Mietern gebe.
In und um Kamenz will die AWO ähnlich verfahren und die Wohnplätze gut verteilen. "Wir befinden uns gerade in der Vorabstimmung mit den Vermietern", so Beier. Ab dem neuen Jahr soll dann die Ausstattung der Wohnungen beginnen.
Ziel: Notunterkünfte entlasten
Ende August 2023 lebten im Landkreis Bautzen 1.370 Asylbewerber und geduldete Menschen. Rund 4.700 ukrainischen Flüchtlinge sind gesondert registriert. Von den Asylbewerbern wiederum waren im August 1.123 in Notunterkünften und 247 in Wohnungen untergebracht. In den Gemeinschaftsunterkünften leben nach Angaben der Behörde aber auch viele Migranten, die bereits eine Aufenthaltserlaubnis besitzen. Auch mit deren Unterbringung in den Wohnprojekten will der Landkreis Plätze in den Asylbewerberheimen freimachen.
"Weitere neue Gemeinschaftsunterkünfte finden keine Akzeptanz und sind auch nicht verfügbar", sagte der Erste Beigeordnete des Kreises, Jörg Szewczyk, bereits Ende September. Langfristiges Ziel der Kreisverwaltung sei es, bestehende Notunterkünfte nach und nach zu schließen.
MDR (ama)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 15. Dezember 2023 | 05:30 Uhr