Sachsen schafft mehr Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete

17. Oktober 2023, 17:53 Uhr

Sachsen will die Kapazitäten für Geflüchtete in den Erstaufnahmezentren auf bis zu 10.000 Plätze aufstocken. Wie die Landesdirektion am Dienstag mitteilte, sei der Grund die steigende Zahl an Asylbewerbern, die über die polnische und tschechische Grenze nach Sachsen kommen.

Aktuell sind die Erstaufnahmezentren laut Landesdirektion zu etwa 80 Prozent ausgelastet. Derzeit gibt es in diesen Einrichtungen 8.825 Plätze. In der Praxis könne man jedoch nie alle Plätze einer Einrichtung belegen, weil beispielsweise Familien und Frauen getrennt von allein reisenden Männern untergebracht würden.

Derzeit werde gemeinsam mit dem sächsischen Finanz- und Innenministerium und dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement geprüft, welche Objekte als Aufnahmezentren in Frage kommen.

Auch Zelt- oder Containerlösungen, die Anmietung von Kapazitäten in Hotels sowie Turnhallen werden laut Landesdirektion in Betracht gezogen.

Sächsische AfD-Fraktion kritisiert die Entscheidung

Kritik kommt von der AfD-Fraktion im sächsischen Landtag. Parteichef Jörg Urban nannte sie ein "komplett falsches Signal an die Bundesregierung". Es sei überfällig, dass alle Bundesländer einen Aufnahmestopp verhängten. "Wenn nun aber einzelne Bundesländer wie Sachsen ihre Kapazitäten immer weiter ausbauen, ist klar, wohin die meisten illegalen Einwanderer im Zweifelsfall geschickt werden." Die AfD fordere, "alle Illegalen konsequent zurückzuweisen".

MDR (tfr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 17. Oktober 2023 | 17:00 Uhr

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