• 2023 hat der Weiße Ring 389 Menschen geholfen, die Opfer einer Straftat, zum Beispiel häuslicher Gewalt, geworden sind.
• 347 Menschen davon haben auch finanzielle Unterstützung bekommen.
• Gleichzeitig ist die Summe an eingehenden Spenden leicht gesunken und es fehlt an Freiwilligen.

Die Hilfsorganisation Weißer Ring unterstützt Menschen, die Opfer einer Straftat geworden sind. Im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sachsen-Anhalt in 389 Fällen Opfern von Kriminalität geholfen. Laut der Landesvorsitzenden Kerstin Godenrath bedeutet das: Telefonate, Beratung, Begleitung.

Etwa die Hälfte der Menschen, denen der Weiße Ring hilft, sind laut Godenroth Opfer von Körperverletzung geworden und haben beispielsweise häusliche Gewalt erlebt. Aber auch Sexualdelikte und Stalking kämen häufig vor. Für die Betroffenen ist die Hilfe kostenlos.

In 347 Fällen hat der Weiße Ring den Betroffenen Godenroth zufolge auch materielle Hilfen zukommen lassen – zum Beispiel für Anwaltschecks. Damit sei die Nachfrage nach finanzieller Unterstützung gestiegen. 2022 hatte die Organisation nur in 310 Fällen materielle Unterstützung geleistet. Das verwendete Geld stammt den Angaben zufolge aus Nachlässen, Spenden, Mitgliedsbeiträgen und zugewiesenen Strafgeldern. Zuletzt seien allerdings 3,7 Prozent weniger Spenden bei der Organisation angekommen.

Getragen wird der Weiße Ring von Ehrenamtlichen. Aber auch dort sieht es gerade etwas knapp aus. Denn von den 14 Außenstellen des Weißen Rings in Sachsen-Anhalt hätten etwa die Hälfte aktuell keine ehrenamtliche Leitung. Es würden Menschen gesucht, die sich engagieren wollen. Das flächendeckende Netz des Weißen Rings sei wichtig, um erreichbar zu bleiben – sowohl für Betroffene als auch für Ehrenamtliche. Aktuell gebe es in Sachsen-Anhalt 78 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so Godenrath.