Trinkwasser Um Rohrbrüche zu verhindern: Betreiber investieren ins Wassernetz
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04. August 2024, 16:15 Uhr
Gibt es einen Wasserrohrbruch, sind schnell Tausende Anwohner betroffen. Zuletzt war das in Wittenberg passiert. Insgesamt sind die Netze in Sachsen-Anhalt den Betreibern zufolge aber in einem guten Zustand.
- Die Trinkwassernetze in Sachsen-Anhalt sind insgesamt in einem guten Zustand.
- Investitionen sind dennoch nötig, um Rohrbrüche zu verhindern.
- Die Halberstadtwerke rechnen damit, dass die Preise langfristig steigen, weil der Transport und das Anbieten von Trinkwasser immer aufwendiger werden.
In vielen Regionen Sachsen-Anhalts ist die Zahl der Wasserrohrbrüche im Trinkwassernetz in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Wie die Betreiber mitteilten, liegt das an Modernisierungen und Investitionen aus den vergangenen Jahren.
So haben etwa die Städtischen Werke Magdeburg (SWM) im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 67 Wasserrohrbrüche verzeichnet. Vor zwanzig Jahren seien es 132 Fälle gewesen. In anderen Gebieten wie Wernigerode, der Börde oder Salzwedel ist die Entwicklung ähnlich.
Laut einem Bericht des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft aus dem März meldeten die Wasserversorger im betrachteten Zeitraum 2022 eine eher geringe Schadensrate.
Sanierungen im Trinkwassernetz sind fortlaufend nötig
Dem Bericht zufolge liegt das Durchschnittsalter des Rohrnetzes im Land bei 38 Jahren. Wasserversorger wie die SWM rechnen mit einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 80 bis 100 Jahren. Obwohl das Leitungsnetz im Raum Magdeburg noch relativ jung sei, sei es nötig, jährlich mehrere Kilometer zu sanieren.
Die Stadtwerke Aschersleben teilten mit, rund 90 Prozent des Netzes seien in den letzten Jahrzehnten erneuert worden. Es gebe aber auch Leitungen, die deutlich länger als üblich im Boden liegen. Im Zweckverband Ostharz sind rund zwei Drittel des Netzes nach 1990 gebaut worden.
Es gibt dem Verband zufolge aber auch hier noch Teile, die deutlich älter sind: zwölf Prozent seien vor 1945 errichtet worden, 29 Prozent zwischen 1946 und 1989. Im Wasser- und Abwasserverband Holtemme Bode wird der Zustand des Netzes als "sehr gut bis befriedigend" bezeichnet – je nach Ortslage.
Schäden sollen durch bessere Überwachung schneller erkannt werden
Im vergangenen Monat waren im Landkreis Wittenberg etwa 1.700 Menschen von einem Wasserrohrbruch betroffen. Vor einem Jahr war in Gardelegen ein Rohr gebrochen, damals waren 6.000 Haushalte sowie das Altmarkklinikum zeitweise ohne Wasser.
Zu Schäden an den Leitungen kommt es nach Angaben der Netzbetreiber unter anderem durch Materialermüdung oder auch Belastungen durch Schwerlastverkehr. Manchmal entstünden auch Schäden durch Bauarbeiten.
Die Wasserverbände planen in den kommenden Jahren stellenweise Millioneninvestitionen, um die Netze intakt zu halten. Teils wird auch in eine bessere Überwachung der Leitungen investiert, etwa in Dessau. So sollen Lecks früher erkannt oder mithilfe von Software und digitalen Zwillingen der Netze bessere Entscheidungen bei Problemen getroffen werden.
Transport von Trinkwasser wird aufwendiger
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft macht darauf aufmerksam, dass sich auch der Klimawandel zunehmend auf die Trinkwasser-Versorgung auswirken wird. "In einigen Regionen ist eine Stärkung und Erweiterung der Infrastruktur erforderlich, um die flächendeckende Wasserversorgung auch in Zukunft zu gewährleisten", so der Verband.
Grundsätzlich würden Transport und Bereitstellung von Trinkwasser immer aufwendiger, meinen auch die Halberstadtwerke. Das werde langfristig höhere Preise zur Folge haben.
dpa, MDR (Kalina Bunk)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. August 2024 | 11:00 Uhr
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