Kraftwerk Schkopau
Der Ausstoß von Treibhausgasen ist in Sachsen-Anhalt zurückgegangen. (Symbolbild) Bildrechte: imago images/Köhn

Ziele unerreicht Sachsen-Anhalt: 2022 weniger Treibhausgase ausgestoßen

09. August 2023, 05:00 Uhr

Sachsen-Anhalt hat seinen Ausstoß von Treibhausgasen reduziert. Laut dem Landesamt für Umweltschutz (LAU) sanken die Emissionen 2022 im Vergleich zu 2021 deutlich. Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann (SPD) sagte, dies sei nur teilweise eine gute Nachricht. Um das Ziel der Landesregierung zu erreichen, muss das Land die Einsparungen weiter ausbauen.

Laut einer Schätzung des Landesamtes für Umweltschutz (LAU) hat Sachsen-Anhalt 2022 deutlich weniger Treibhausgase ausgestoßen als noch im Jahr 2021. Demnach sanken die Emissionen von 30,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten auf 28,6 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von rund 5,3 Prozent. Bundesweit gingen die Emissionen nur um etwa 1,9 Prozent zurück.

Das sind CO2-Äquivalente CO2-Äquivalente sind eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der unterschiedlichen Treibhausgase. Dies dient dazu, andere Treihausgase als CO2, wie etwa Methan oder Lachgas, einheitlich in die Gesamtemissionen einzurechnen.

Das LAU führte den vergleichsweise starken Rückgang der Emissionen zu großen Teilen auf den krisenbedingten Produktionsrückgang in der chemischen Industrie zurück. Sachsen-Anhalt habe zur Energiegewinnung nicht wie viele andere Bundesländer auf Braunkohle zurückgegriffen. Dies beruhe auf der guten Verfügbarkeit erneuerbarer Energien im Strombereich. Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann (SPD) sagte, der Umstieg auf eine klimaneutrale Produktion in der chemischen Industrie sei besonders wichtig, um den Ausstoß weiter zu senken.

Willingmann: "Nur teilweise eine gute Nachricht"

Laut Willingmann sind die Einsparungen für den Klimaschutz nur teilweise eine gute Nachricht. Er begründete dies damit, dass Klimaschutz und Effizienzbemühungen nur zu einem geringen Anteil für diese Entwicklung verantwortlich seien. Stattdessen resultiere die Reduktion im Wesentlichen aus dem gesunkenen Energieverbrauch von Unternehmen und privaten Haushalten durch die Krise.

Deutlich mehr Einsparungen nötig

Die Landesregierung hat sich vorgenommen, bis zum Jahr 2026 5,65 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zu sparen. Bis zum Jahr 2030 soll der CO2-Austausch mit 18 Millionen Tonnen nahezu halbiert werden. Die aktuellen Einsparungen reichen nicht, um diese Ziele einzuhalten. Gleiches gilt für die Ziele der Bundesregierung. Das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau-Roßlau erklärte kürzlich, die Emissionen in Deutschland müssten jährlich um sechs Prozent gesenkt werden, um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen.

dpa, MDR (Leonard Schubert)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. August 2023 | 11:00 Uhr

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