Einige von Tausenden toter Fischen, die entlang des Darling River bei den Menindee-Seen im Outback von New South Wales angeschwemmt wurden. 1 min
Am Arendsee werden derzeit immer wieder tote Fische ans Ufer gespült. Mehr dazu im Audio. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/AAP | Samara Anderson
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Im Arendsee gibt es aktuell vermehrt tote Fische. Der Landkreis sieht mehrere Ursachen für das Fischsterben.

MDR SACHSEN-ANHALT Do 29.08.2024 05:00Uhr 00:38 min

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Tote Fische am Ufer Fischsterben im Arendsee hat mehrere mögliche Ursachen

29. August 2024, 15:28 Uhr

Der Altmarkkreis Salzwedel hat tote Fische untersucht, die im Arendsee derzeit immer wieder ans Ufer gespült werden. Demnach könnten Sauerstoffmangel und hohe Wassertemperaturen die Ursache für das Fischsterben sein. Die Tiere waren offenbar krank und von Parasiten befallen. Für Menschen besteht dem Kreis zufolge aber keine Gefahr.

Am Arendsee werden seit mehr als einer Woche immer wieder tote Fische ans Ufer geschwemmt. Wie der Altmarkkreis Salzwedel nun mitteilte, könnten hohe Wassertemperaturen und Sauerstoffmangel die Ursache für das Fischsterben sein. Bei der Untersuchung toter Tiere habe man einen hochgradigen Befall mit Parasiten und eine bakterielle Allgemeininfektion festgestellt.

Tote Fische im Arendsee waren krank und mit Parasiten befallen

Bei den toten Fischen handele es sich um junge Maränen, einen beliebten Speisefisch in der Region um den Arendsee. Für Menschen besteht laut Kreis aber keine Gesundheitsgefahr. Erreger einer anzeigepflichtigen Tierseuche seien nicht nachgewiesen worden.

Renken, Maraenen (Coregonus spec.), mit Laichausschlag
Maränen sind rund um den Arendsee ein beliebter Speisefisch. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Sauerstoff-freie Zone in der Tiefe

Der massive Befall mit Ektoparasiten kann dem Kreis zufolge durch hohe Wassertemperaturen begünstigt worden sein oder dadurch, dass die Tiere gestresst oder immungeschwächt seien. Daten einer Messstation des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie haben demnach gezeigt, dass sich bereits im Juni eine sauerstoff-freie Zone herausgebildet habe. Diese befinde sich in einer Tiefe zwischen zehn und zwölf Metern.

Kreis geht davon aus, dass Fischsterben im Herbst endet

Der Arendsee ist mit mehr als 50 Metern Tiefe der tiefste natürliche See in Sachsen-Anhalt und einer der größten Tiefseen in Norddeutschland. Im Sommer kommt es nach Angaben des Landkreises regelmäßig zu einer sogenannten Sommerstagnation, bei der sich drei Schichten mit unterschiedlichen Wassertemperaturen und Sauerstoff-Konzentrationen herausbilden.

Der Landkreis geht davon aus, dass das Fischsterben ab Herbst aufhören wird. Dann würden sich die unterschiedlichen Wasserschichten wieder vermischen. Die verendeten Tiere werden den Angaben nach kontinuierlich abgesammelt und entsorgt.

Andreas Hein, Ranger bei der Naturwacht Brandenburg, steht mit Schutzbekleidung im deutsch-polnischen Grenzfluss Westoder, nahe dem Abzweig vom Hauptfluss Oder und holt mit einem Kescher tote Fische aus dem Wasser.
2022 kam es am deutsch-polnischen Grenzfluss Westoder, nahe dem Abzweig vom Hauptfluss Oder zu einem großen Fischsterben. Lange wurde dort nach der Ursache gesucht. Letztlich war es eine Mischung aus zu viel Salz im Fluss in Verbindung mit Hitze und einem niedrigen Wasserstand, der die Algenblüte und damit das massenhafte Fischsterben begünstigt hat. Bildrechte: picture alliance/dpa | Patrick Pleul

Fischsterben in Sachsen-Anhalt: Warum sie sich häufen und was dagegen getan wird

Im vergangenen Sommer wurde bekannt, dass es in Sachsen-Anhalt innerhalb von fünf Jahren insgesamt mehr als 70 Fälle von Fischsterben gab. Oft waren sinkende Wasserstände in Teichen und Seen sowie Sauerstoffmangel die Gründe dafür. Der Landesanglerverband Sachsen-Anhalt hatte damals bereits mit Sorge auf die Entwicklung geblickt. Demnach führen Sonneneinstrahlung und steigende Temperaturen durch den Klimawandel dazu, dass Sauerstoff schlechter im Wasser gebunden werden kann. Vor allem stehende Gewässer ohne natürliche Zuflüsse seien gefährdet. Dort verschärfe die Verdunstung das Problem.

Feuerwehrleute pumpen im Sommer 2023 Sauerstoff in den Gleiwitzer Kanal, um das Algenwachstum zu verhindern.
Im vergangenen Jahr gab es im Sommer viele tote Fische im Gleiwitzer Kanal: Feuerwehrleute haben versucht, dem Gleiwitzer Kanal an der Grenze zu Polen Sauerstoff zuzuführen, um das Algenwachstum dort einzudämmen und ein weiteres Fischesterben zu verhindern. Bildrechte: picture alliance/dpa/pap | Krzysztof Swiderski

Den Angaben nach wurden verschiedene Möglichkeiten genutzt, um Fischsterben zu verhindern. Unter anderem habe man versucht, Fische umzusetzen, sobald sich ein Fischsterben ankündige. Um die Tiere zu schonen, sei in einigen Gewässern des Landes das Angeln eingestellt worden. Im Kreis Mansfeld-Südharz habe die Freiwillige Feuerwehr geholfen, Sauerstoff in das Wasser zu schlagen. Ein Sprecher des Anglerverbands hatte zudem erklärt, man müsse langfristig überlegen, Gewässer mit besonders wärmeresistenten Fischarten nachzubesetzen.

dpa, MDR (Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. August 2024 | 05:00 Uhr

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