Neue Statistik Massiver Anstieg der Drogentoten in Sachsen-Anhalt
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15. März 2024, 15:36 Uhr
In Sachsen-Anhalt hat es 2023 deutlich mehr Drogentote gegeben. Das zeigt eine Statistik des Landeskriminalamtes. Die meisten Tode stehen am Ende einer langen Sucht, unter anderem der jahrelangen Einnahme von Amphetaminen wie Kokain. Gleichzeitig ist im vergangenen Jahr die Zahl der Rauschgift-Delikte gesunken.
- Im vergangenen Jahr gab es in Sachsen-Anhalt so viele Drogentote wie noch nie.
- Die meisten Todesfälle hängen mit einer langen Sucht zusammmen.
- Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Rauschgift-Delikte zurückgegangen.
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Drogentoten massiv gestiegen. Wie das Landeskriminalamt (LKA) am Freitag mitteilte, hat sie sich von 19 im Jahr 2022 auf 54 im vergangenen Jahr nahezu verdreifacht. Zuvor hatte die "Magdeburger Volksstimme" berichtet.
Der LKA-Sprecher Michael Klocke sagte der Zeitung: "Es ist mit Abstand der höchste Wert seit Beginn der statistischen Erfassung". Der zuvor höchste Stand an Rauschgifttoten sei im Jahr 2020 mit 23 erreicht worden.
Viele Drogentote nach langer Sucht
Die überwiegende Zahl der Drogentoten stehe am Ende einer langen Sucht, so Klocke. Die meisten Menschen würden am Langzeit-Konsum von Amphetamin und Meth-Amphetamin wie zum Beispiel Speed, Kokain und Crystal Meth oder gemischtem Konsum sterben. Allein 2023 sind es demnach 27 Fälle gewesen.
Zwölf weitere Gestorbene hätten zu viel Heroin, Morphin, Opiate oder Fentanyl eingenommen. Die größte Gruppe der Drogentoten, nämlich die Hälfte, war im vergangenen Jahr 30 bis 40 Jahre alt. In der Altersgruppe 14 bis 21 Jahre gab es den Angaben zufolge fünf Todesopfer.
Weniger Rauschgift-Delikte
Die Zahl der Rauschgift-Delikte insgesamt nahm laut der Statistik 2023 auf knapp 8.700 Fälle ab. 2021 waren es noch fast 10.300 gewesen, 2022 nahezu 9.300 Fälle. Über die Hälfte der Delikte stand im Zusammenhang mit Cannabis (4.597), gut ein Viertel hatte mit Meth- und Amphetaminen (2.284) zu tun.
Stichwort: Rauschgiftkriminalität
Zur Rauschgiftkriminalität gehören Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetzes (BtMG), die mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet werden (Rauschgiftdelikte) sowie Straftaten zur Erlangung von Betäubungsmitteln (direkte Beschaffungskriminalität). Zu den Rauschgiftdelikten zählen zum Beispiel der unerlaubte Erwerb, Besitz und Abgabe von Rauschgiften und der illegale Handel mit Rauschgiften.
Quelle: Bundesinnenministerium
dpa, MDR (Annekathrin Queck)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. März 2024 | 14:00 Uhr