Ein Bild des Eiffelturms, dazu drei Portraits von Sportlern.
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Paris 2024 Ein Rollstuhl-Rugbyspieler aus Biederitz träumt von den Paralympics

01. März 2024, 18:12 Uhr

Es sind die größten Sportereignisse der Welt: Die Olympischen und Paralympischen Spiele im Sommer 2024 in Paris. Für viele Sportler ist es der Traum ihrer Karriere, sich bei diesen Spielen mit den Besten ihrer Sportart zu messen. MDR SACHSEN-ANHALT begleitet drei Sportler, für die dieser Traum Wirklichkeit werden könnte. Einer von ihnen ist Jens Sauerbier aus Biederitz bei Magdeburg. Er will mit der deutschen Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft zu den Paralympics.

Sich mit den besten der Welt zu vergleichen, auf internationaler Ebene präsentieren zu dürfen und im besten Fall dabei noch über sich selbst hinauszuwachsen, darum geht es bei Olympia und den Paralympics. Für einen Menschen wie Jens Sauerbier, der den Leistungssportgedanken lebt, ein Ziel, das er auf jeden Fall erreichen möchte.

Der gebürtige Magdeburger ist einer von wenigen Para-Athleten aus Sachsen-Anhalt, für die der Traum von den Paralympics wahr werden könnte. Zwar spielt er bereits seit 13 Jahren Rollstuhlrugby für die deutsche Nationalmannschaft, aber ein Ticket für die Paralympics konnte er mit seinem Team bisher nicht lösen. Das letzte Mal war das deutsche Rollstuhlrugby-Team im Jahr 2008 dabei. Allerdings damals noch ohne Jens Sauerbier, denn für ihn kam dieses Turnier noch zu früh.

Inzwischen ist er 37 Jahre alt und weiß: "Mittlerweile neigt sich meine Karriere dem Ende. Es wird Zeit." Ein Grund mehr für ihn, für seinen Traum von den Paralympics zu kämpfen.

Fünf Rollstuhlfahrer in einer Sporthalle
Jens Sauerbier (2.v.l.) mit einem Teil der Nationalmannschaft. Bildrechte: Annette Schneider-Solis

Schwerer Unfall brachte ihn zum Rollstuhlrugby

Einmal bei den Paralympischen Spielen anzutreten war allerdings nicht immer sein größtes Ziel. Bis er 16 Jahre alt war, spielte Jens Sauerbier noch Fußball in der Jugendmannschaft des 1. FC Magdeburg. Seit einem schweren Autounfall ist er querschnittsgelähmt und konnte deshalb seinen Traum vom Fußball nicht weiterverfolgen. Doch davon ließ er sich nicht unterkriegen, machte seine Reha und landete schlussendlich über Umwege beim Rollstuhlrugby.

Jens Sauerbier erzählt, dass Rollstuhlrugby gerade bei Menschen mit stärkerer körperlicher Beeinträchtigung beliebt ist, da hier ein gewisser Grad an Beeinträchtigung vorliegen muss. Beim Rollstuhlbasketball dagegen dürfe jeder mitspielen, ob mit oder ohne Behinderung.

So funktioniert Rollstuhlrugby Beim Rollstuhlrugby hat jeder Spieler ähnliche Voraussetzungen. Gespielt wird in der Halle auf einem Basketballfeld mit je vier Spielern pro Team. Punkte gibt es, wie beim Rugby üblich, sobald der Ball über die gegnerische Torlinie gefahren wurde.

Jens Sauerbier (Deutschland) im Duell mit Tobias Sandberg (Schweden)
Jens Sauerbier hat viel Erfahrung. Bildrechte: imago images / Beautiful Sports

Training so intensiv wie für Olympia

Das deutsche Team rund um Jens Sauerbier hat das Ziel Paris 2024 klar vor Augen. Und doch liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor ihnen, weiß auch Jens Sauerbier: "Mein Trainingsplan sieht fünf bis sechs Einheiten die Woche vor. Den musst du durchziehen, ansonsten brauchst du dich nicht mit dem Gedanken der Paralympics beschäftigen." Das sei alles Leistungssport, wie im olympischen Bereich auch.

Mein Trainingsplan sieht fünf bis sechs Einheiten die Woche vor. Den musst du durchziehen, ansonsten brauchst du dich nicht mit dem Gedanken der Paralympics beschäftigen.

Jens Sauerbier, Nationalspieler Rollstuhlrugby

Niederlage bei der Europameisterschaft

Ob die Deutschen ihr Ziel erreichen, ist noch ungewiss. Eine erste Möglichkeit, sich für die Paralympics zu qualifizieren, hat das Team bereits bei der vergangenen Europameisterschaft in Cardiff (Wales) verstreichen lassen. Durch eine knappe Niederlage im Spiel um Platz drei gegen Dänemark verpassten sie es, sich frühzeitig zu qualifizieren.

WRF-Rollstuhlrugby - Jens Sauerbier
Für den Sportler wären die Spiele in Paris das Größte. Bildrechte: imago images / Beautiful Sports

Doch der Traum von den Paralympics lebt weiter, denn beim Turnier in Neuseeland haben sie noch eine Chance sich zu qualifizieren und im Sommer nach Paris fahren zu dürfen. Am 8. März startet der Flieger mit der deutschen Mannschaft allerdings erst einmal nach Singapur. Nach einer Woche Trainingslager dort geht es dann in Neuseeland los: Der Kampf um ein Ticket für die Paralympischen Spiele.

Ob Jens Sauerbier und das deutsche Team tatsächlich im Sommer noch Paris fliegen werden und wie sich ihr Weg bis dahin gestaltet, wird MDR SACHSEN-ANHALT weiter begleiten.

MDR (Meike Götzelmann, Andreas Kirchhoff, Luise Kotulla)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 29. Februar 2024 | 19:00 Uhr

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