Die insolvente Lungenklinik Ballenstedt im Landkreis Harz soll zu einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) umgebaut werden. Das hat die Evangelische Stiftung Neinstedt als Eigentümer MDR SACHSEN-ANHALT mitgeteilt. Laut Vorstand Hans-Christoph Jaekel, soll das 6.000 Quadratmeter große Areal entkernt und zum Februar kommenden Jahres übergeben werden.

Derzeit liefen Gespräche mit der Stadt Ballenstedt und dem Land. Das Sozialministerium habe bereits finanzielle Hilfe zugesagt. Man brauche rund zwei Millionen Euro, um das Gebäude so umzubauen, damit die Heimaufsicht des Landes dem Vorhaben zustimmen könne. Das medizinische Versorgungszentrum soll Jaeckel zufolge auch Seniorenhilfe, Tagespflege und Hospizarbeit enthalten.

Die Lungenklinik Ballenstedt schließt zum Jahresende. Die rund 100 Mitarbeitenden bekommen dem vorübergehend eingesetzten Geschäftsführer Georg Bernsau zufolge im Dezember noch Geld. Ab Januar seien sie arbeitslos. Einem Sprecher des Harzklinikums zufolge könnten 60 Mitarbeiter "auf einen Schlag" eingestellt werden. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es würden aktuell dringend Ärzte und Pflegekräfte benötigt.

Die Lungenklinik Ballenstedt war nach der Corona-Pandemie wegen gestiegener Kosten und gesunkener Auslastung in finanzielle Schieflage geraten. Eine Suche nach möglichen Investoren blieb erfolglos. Anfang Dezember hatte der vorübergehend eingesetzte Geschäftsführer das Aus der Klinik bekanntgegeben.