Finanzen Vorerst keine Energie-Hilfen für Sportvereine im Land
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10. August 2022, 12:28 Uhr
Nach zwei Jahren Corona-Pandemie mit mehrmonatigen Schließungen der Sportstätten ist die Finanzlage vieler Sportvereine angespannt. Die Energiekrise stellt sie nun vor die nächste Herausforderung. Auf finanzielle Hilfen vom Land dürfen die Vereine aber zunächst nicht hoffen.
Für die Sportvereine in Sachsen-Anhalt sind aktuell keine Hilfen wegen der steigenden Energiekosten geplant. Das teilte das Ministerium für Inneres und Sport auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT mit. Da die Sportvereine im gesamten Bundesgebiet betroffen seien, werde darüber auf der nächsten Sportministerkonferenz am kommenden Dienstag beraten. Der Deutsche Olympische Sportbund habe umfangreiche Empfehlungen ausgegeben. Eigene Empfehlungen wolle das Ministerium aber mit Verweis auf die Autonomie des organisierten Sports nicht geben.
Inzwischen sei eine Arbeitsgruppe der beteiligten Landesministerien mit Vertretern der Kommunen eingerichtet worden. Diese soll demnach die Situation vor Ort sondieren und klären, was getan werden muss.
Sportbund fordert finanzielle Unterstützung
Nach langen Schließzeiten während der Corona-Pandemie sind die Sportvereine im Land von der Energie-Krise erneut finanziell getroffen. Der Landessportbund (LSB) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatten deswegen finanzielle Hilfen für Vereine gefordert. Ein Ausgleich über Beitragserhöhungen sei keine Option, da Vereinsmitgliederinnen und -mitglieder auch privat von den Preissteigerungen betroffen seien. Bund und Länder dürften die Kommunen mit den Energiepreissteigerungen nicht allein lassen, hieß es weiter.
Auch der Städte- und Gemeindebund hatte zuletzt Hilfe von Bund und Land für die Kommunen gefordert, um die deutlich gestiegenen Kosten zum Beispiel für Schwimmbäder auszugleichen. Diese sind aufgrund ihres hohen Energiebedarfs besonders von der aktuellen Krise betroffen. Mehr als 90 Prozent der Bäder werden laut LSB aktuell mit Gas beheizt. Betrieben werden sie meist durch die Kommunen oder private Betreiber.
Erneute Schließung hätte drastische Folgen
Der organisierte Sport hatte vor knapp einem Monat in einem Positionspapier davor gewarnt, in der Energiekrise die Fehler aus der Pandemie zu wiederholen. Eine erneute Schließung von Schwimmbädern und Sporthallen hätte fatale Folgen besonders für den Breiten- und Gesundheitssport in Sachsen-Anhalt, verurteilte LSB-Vorstandsvorsitzender Tobias Knoch eine Empfehlung des Deutschen Städtetages, kurzfristig Hallenbäder zu schließen. Das würde drastische Folgen für die Sicherheit und Lebensqualität von Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere für Kinder und Jugendliche, in Kauf nehmen.
Freizeitsport in Sachsen-Anhalt Laut Statistik des Landessportbundes Sachsen-Anhalt e. V. (LSB) sind insgesamt 345.821 Sportlerinnen und Sportler in mehr als 3.000 Sportvereinen unter dem Dach des LSB organisiert.
MDR (Stephan Schulz, Cornelia Winkler)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. August 2022 | 10:00 Uhr
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