"Job-Turbo" angelaufen Mehr Geflüchtete in Sachsen-Anhalt haben eine Arbeit

22. April 2024, 17:54 Uhr

In Sachsen-Anhalt haben derzeit mehr Geflüchtete eine Arbeit als noch vor einem Jahr. Das zeigen Zahlen der Arbeitsagentur. Demnach ist der bundesweite Aktionsplan "Job-Turbo" gut gestartet, durch den Geflüchteten Jobs und Weiterbildungen vermittelt werden. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte, der Start in den Arbeitsmarkt sei ein wichtiger Beitrag zur Integration.

In Sachsen-Anhalt haben zu Beginn des Jahres mehr Geflüchtete gearbeitet als im Vorjahr. Das zeigen Zahlen der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. Demnach gab es im Januar 2024 in Sachsen-Anhalt 9.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus Asylherkunftsländern – 900 mehr als im Januar 2023.

Asylherkunftsländer Zu Asylherkunftsländern zählen Länder außerhalb Europas, aus denen von 2012 bis Anfang 2015 die meisten Erstanträge auf Asyl kamen. Dazu gehören Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien.

Bundesweiter "Job-Turbo" soll Geflüchteten in Sachsen-Anhalt Arbeit vermitteln

Seit Oktober läuft der bundesweite Aktionsplan "Job-Turbo zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten". Seitdem haben der Arbeitsagentur zufolge rund 1.900 Menschen aus Asylherkunftsländern eine Beschäftigung, Ausbildung oder Selbstständigkeit aufgenommen. Das seien rund 230 mehr als im Zeitraum Oktober 2022 bis März 2023.

Zudem seien rund 600 Menschen, die vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine geflüchtet sind, in eine Beschäftigung, Ausbildung oder Selbstständigkeit gekommen. Das seien etwa 200 mehr als im gleichen Zeitraum vergangenen Jahres.

Ministerpräsident Haseloff: Arbeit trägt zu Integration bei

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht den Start von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt positiv: "Das ist nicht nur ein Beitrag zur Entlastung der Sozialkassen, sondern auch zur Integration in unsere Gesellschaft", sagte Haseloff am Montag bei einem Besuch des Werks von "Hello Fresh" in Barleben im Landkreis Börde. Es sei wichtig, mehr Geflüchtete in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

"Hello Fresh" bemerke durch den "Job-Turbo" zusätzlichen Schwung bei der Vermittlung von Arbeitskräften, erklärte Geschäftsführer Björn Kuse. Das Unternehmen bekomme dadurch eine Plattform, um in den Austausch zu kommen und sich zu präsentieren. Angebote wie Sprachkurse seien zudem wichtig.

Viele Geflüchtete besuchen Integrationskurse und Weiterbildungen

Laut einer Sprecherin der Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur arbeiten die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter mit Kommunen, Arbeitgebern und Migrationsorganisationen zusammen. Dabei gehe es darum, Sprachkursabsolventinnen und -Absolventen zeitnah in Arbeit zu bringen und sie weiterzubilden. Gleichzeitig solle das Sprachniveau weiter ausgebaut werden: "Spracherwerb und der Einstieg in den Job sollen nicht nacheinander, sondern idealerweise im Gleichschritt, also nebeneinander, erfolgen."

In Sachsen-Anhalt sind laut Zahlen der Arbeitsagentur im März rund 6.600 Menschen ausAsylherkunftsländern arbeitslos gemeldet gewesen. Von ihnen seien 1.800 in Integrationskursen oder einer berufsbezogenen Deutschsprachförderung. Aus der Ukraine sind im März demnach rund 5.300 Menschen arbeitslos gemeldet gewesen, wobei 4.500 an Integrationskursen oder berufsbezogenen Förderungen teilgenommen haben.

Mehr zum Thema Geflüchtete in Sachsen-Anhalt

dpa, MDR (Maren Wilczek, Christiane Brandt)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 22. April 2024 | 19:00 Uhr

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