Aufruf der Kammern Sachsen-Anhalt: Handwerker-Proteste am Freitag
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19. Januar 2024, 15:32 Uhr
Zum Ende der Woche hatten die Handwerkskammern in Sachsen-Anhalt Proteste angekündigt. Sie nahmen an einer bundesweiten Aktion teil. Damit sollte ein Signal an die Politik in Berlin gesetzt werden, hieß es vorab.
- Die Handwerker in Sachsen-Anhalt waren am Freitag, ab 11 Uhr zum Protest aufgerufen.
- Sie wollten ein Zeichen zur Berliner Politik senden und fordern Planungssicherheit.
- Bürokratie ist ein weiteres großes Problem, wie es von den Kammern vorab hieß.
Rund eine Woche nach den bundesweiten Bauern-Demonstrationen hat am Freitag auch das Handwerk in Sachsen-Anhalt protestiert. Nach Angaben der Handwerkskammern Halle und Magdeburg waren die Handwerker ab 11 Uhr aufgerufen, an einer bundesweiten Aktion teilzunehmen. Sie sollten demnach ihre Arbeit unterbrechen und vor ihren Betrieb treten. Der Präsident der Handwerkskammer Magdeburg, Andreas Dieckmann sagte MDR SACHSEN-ANHALT vorab, man wolle ein Signal an die Politik nach Berlin senden.
Das Handwerk fordere klare und verständliche Strukturen und Gesetzgebungen. "Wir benötigen eine Planungssicherheit für unser Handeln und unser Tun in unseren Unternehmen", so Dieckmann. Dabei nannte er die "signifikant gestiegenen Energiekosten".
Diese würden immer wieder zu Neu-Kalkulationen zwingen und somit zu neuen Preis-Findungen für die Ware und Dienstleistungen, so Dieckmann. Bereits seit Jahren beklagten die Unternehmen eine zunehmend unerträgliche Last an Abgaben und Steuern. So werde auch die letztens gestiegene Lkw-Maut noch Auswirkungen haben.
Auch Krankenkassenbeiträge gestiegen
Dieckmann, der selbst Raumausstattermeister in Elbingerode im Harz ist, kritisierte auch die seit Januar gestiegenen Krankenkassenbeiträge für die Beschäftigten. Die Bundesregierung habe im vergangenen Jahr einen 14-Punkte-Plan angekündigt. Dabei gehe es um rückläufige Bau-Investitionen, beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren und um sinnvolle, verständliche Förderungs-Mechanismen. Seit der Ankündigung sei aber nichts geschehen.
Ein großes Problem ist laut Dieckmann die Bürokratie, die "Flut an Verordnungen, Bestimmungen und Aufzeichnungs-Pflichten." Man müsse immer daran denken, dass die Handwerker kleine und mittlere Unternehmen seien, die nicht über solche Verwaltungs-Strukturen verfügten wie Behörden oder größere Firmen.
Die Handwerker wollten erneut mit der Politik ins Gespräch kommen. Sie wollten Gehör haben und erreichen, dass notwendige Änderungen und Korrekturen in der Politik vorgenommen werden: "Wir Handwerker wollen einfach nur das, was wir können: wir wollen machen!", so Dieckmann.
Auch Betriebe im Süden beteiligen sich
Auch die Handwerkskammer Halle hatte zur Teilnahme am bundesweiten Aktionstag aufgerufen. Wie eine Sprecherin vorab mitteilte, hatten Betriebe aus Halle, dem Saale- und Burgenlandkreis sowie aus Mansfeld-Südharz und Dessau-Roßlau zugesagt, sich am Aktionstag beteiligen zu wollen. Laut Angaben der Handwerkskammern gibt es in Deutschland derzeit rund eine Million Handwerks-Unternehmen mit rund sechs Millionen Arbeitnehmern.
MDR (Michel Holzberger, Karin Roxer, Mario Köhne)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. Januar 2024 | 05:00 Uhr
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