Mansfeld-Südharz Dorf mit Zukunft: Wolfsberg hat es unter die Preisträger geschafft

30. Juni 2023, 14:58 Uhr

Wolfsberg im Harz hat mit seinem Schwimmbad, einem Schlossberg, dem Gemeindehaus, einem Biosphärenreservat, einer historischen Obermühle und Festen viel für Anwohnerinnen und Gäste zu bieten. Das Dorf will nun bundesweit bekannt werden – als Teilnehmer im Bundeswettbewerb "Dorf mit Zukunft". Am Donnerstag ist Jury zu Gast.

Hinter den sprichwörtlichen sieben Bergen versteckt liegt Wolfsberg – an der Landstraße zwischen Hayn und Rotha im Harz. Wolfsberg ist der westlichste Sangerhäuser Ortsteil. Hier ist die Welt noch in Ordnung, zumindest auf den ersten Blick: 130 Menschen leben hier in Fachwerkhäusern.

Derzeit werden alle Häuser herausgeputzt, sie erhalten einen neuen Anstrich. Überall wird gewerkelt, es werden Rabatten bepflanzt, Wege geharkt und Gardinen gewaschen. Denn am Donnerstag (29. Juni) wird die Jury des deutschlandweiten Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" erwartet. Das goldene Schild des Sachsen-Anhalt-Siegers strahlt schon vom Eingang des Dorfgemeinschaftshauses, nachts beleuchtet mit einer neuen Solarlampe.

So haben die Dörfer aus Sachsen-Anhalt beim Bundeswettbewerb abgeschnitten: Sowohl Wolfsberg als auch das Dorf Güsen im Jerichower Land sind bei dem Bundeswettbewerb mit Bronze ausgezeichnet worden. Damit gewinnen sie ein Preisgeld von 5.000 Euro. Insgesamt wurden 22 Dörfer ausgezeichnet (siebenmal Gold, neunmal Silber und sechsmal Bronze).

Dieser Abschnitt wurde nach der Bekanntgabe der Sieger ergänzt.

Sanierungsbedürftiges Freibad und leerer Spielplatz

Wolfsbergs Ortsbürgermeister Udo Lucas will die Delegation an alle wichtigen Stellen seines Ortes führen. Dazu zählt auch das Freibad, was aktuell allerdings wegen eines Rechtsstreits mit der Stadt Sangerhausen geschlossen ist. Gestritten wird derzeit vor Gericht. Ob es bis zur Besichtigung eine Einigung zwischen dem Ortsteil Wolfsberg und der Kerngemeinde Sangerhausen gibt, ist unklar.

Auch der leere Spielplatz wird der Jury gezeigt. Die Wolfsberger haben konkrete Vorstellungen von den künftigen Spielgeräten.

Rundgang beginnt auf dem Schlossberg

Vom Schlossberg aus hat man einen schönen Blick über das kleine, verschlafene Dörfchen in der Harzer Senke. Seit dem 16. Jahrhundert stand dort eine kleine Burg, deren Überreste in den Wolfsberger Häusern verbaut wurden. Anstelle der Burg gibt es nun eine gepflasterte Tanzfläche mit umliegenden Holzhäuschen. Es ist ein viel genutzter Platz zum Feiern. Die Wolfsberger können aber nicht nur feiern. Sie nehmen lange Arbeitswege für das Leben in der Idylle in Kauf.

Die Wolfsberger wollen mit dem Freibad, dem Spielplatz, ihrem Schlossberg, einer Tennisanlage, einer als Herberge ausgebauten Mühle, einer kleinen Kirche, der freiwilligen Feuerwehr und dem Dorfgemeinschaftshaus mit der Bibliothek bei der Jury punkten.

Am Dorfgemeinschaftshaus haben sich einige Dorfbewohner versammelt. "Wenn wir gewinnen, mieten wir einen Bus und fahren alle nach Berlin", sagt eine Wolfsbergerin.

Zusammenhalt über Generationen hinweg

Ein weiterer Satz, der immer wieder fällt: "Wir machen das für unsere Kinder." Denn die Wolfsberger leben Generationen übergreifenden Zusammenhalt, vom Baby bis zur Urgroßmutter.

Auch die älteren Dorfbewohner werden zu jeder Feier gebracht, sind bei allen Bastel- und Handarbeitsabenden dabei. "Bewegung und Gemeinschaft halten jung", sagt die Frau des Ortsbürgermeisters, Sibylle Lucas. Und damit könnte Wolfsberg die "Unser Dorf hat Zukunft"-Jury überzeugen.

Wettbewerb "Dorf mit Zukunft" Mit dem 27. Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" würdigt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das bürgerschaftliche Engagement in Dorfgemeinschaften mit bis zu 3.000 Einwohnern. Vom 12. bis 29. Juni 2023 werden die teilnehmenden Dörfer von der Bundesbewertungskommission besucht. Ausgezeichnet werden Ideen und innovative Projekte von Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern, um die wirtschaftliche, soziale, kulturelle, ökologische und bauliche Zukunft ihres Dorfes aktiv und gemeinschaftlich zu gestalten.

Der Bundeswettbewerb findet seit 1961 unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten statt. Die Siegerdörfer erhalten Preisgelder zwischen 15.000 und 3.000 Euro und werden auf der Internationalen Grünen Woche am 26. Januar 2024 in Berlin ausgezeichnet.

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MDR (Anne Sailer) | Zuerst veröffentlicht am 23.06.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. Juni 2023 | 14:45 Uhr

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