Sandstein-Formation Hamburger Wappen, Teufelsmauer
Die Teufelsmauer war schon Kulisse in einer Reihe von DEFA-Filmen und ist als Fotomotiv beliebt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Stephan Schulz

Hexen, Burgruinen, Wasserfälle Harz: Die zehn schönsten Fotospots und wie man sie richtig in Szene setzt

06. März 2025, 04:00 Uhr

Die Aussicht über Thale, der Wasserfall in Königshütte oder die Teufelsmauer bei Nacht: Auf Instagram sind Sehenswürdigkeiten im Harz ein beliebtes Fotomotiv. Doch wie entsteht das perfekte Foto vom Urlaub oder Ausflug? Zwei Instagram-Profis zeigen auf dem YouTube-Kanal #hinREISEND, wie es geht. Wer direkt selbst ausprobieren will, wie aus Schnappschüssen perfekte Bilder werden – das sind die zehn besten Fotospots rund um Thale im Harz – auch im Frühling:

#hinREISEND: Foto-Tour durch den Harz im Video

Wie gelingt der perfekte Schnappschuss von Hexentanzplatz, Roßtrappe und Bodetal? Reporter Tom Gräbe hat sich mit zwei Instagram-Profis aus Wernigerode auf Tour zu den schönsten Foto-Spots rund um Thale begeben. Von Instagrammerin Nicole Meinhold und Naturfotograf Michael Lumme hat er hilfreiche Tipps bekommen, wie das perfekte Foto auch mit dem Smartphone gelingt. Ihre Tricks und die besten Orte zum Fotografieren im Harz zeigt der #hinreisend-MDR-Kanal auf Youtube:

Das Bodetal: Mit Landschaftsfotografie experimentieren

Das Bodetal im Harz ist eines der spektakulärsten Täler Deutschlands und bietet viele schöne Fotomotive: sei es der Blick vom Bach hinauf zu den beeindruckenden Felswänden oder das sich um Steine wirbelnde Wasser des Gebirgsflusses – ein Paradies für alle, die sich in Landschaftsfotografie versuchen wollen. "Der Harz ist so vielfältig und so vielseitig, dass das nie langweilig wird. Man kann jeden Tag raus und immer etwas Neues erleben", schwärmt Naturfotograf Michael Lumme aus Wernigerode.

Bodetal im Harz
Das Bodetal im Harz bietet viele besondere Spots für Landschaftsfotografie. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Mehr Informationen Das Bodetal beginnt oberhalb der Kleinstadt Thale am nordöstlichen Rand des Harz-Gebirges und erstreckt sich bis zur Talsperre bei Wendefurth. Der spektakulärste Teil des Felsentals befindet sich zwischen Treseburg und Thale. Wanderrouten sind vor Ort ausgeschildert.

Hexentanzplatz: Mehr als nur Schnappschüsse

Der Hexentanzplatz ist einer der berühmtesten Aussichtspunkte Deutschlands. Auf einem Granitfelsen in 450 Metern Höhe gelegen, ermöglicht der Hexentanzplatz eine atemberaubende Sicht auf die Harzstadt Thale und die gegenüberliegende Roßtrappe. Auch die Hexenskulpturen sind ein beliebtes Fotomotiv. Wichtig für das perfekte Foto: Auf dem Hintergrund sollten keine anderen Objekte oder Menschen zu sehen sein. "Das Bild muss eine Geschichte erzählen und eine klare Botschaft haben", empfiehlt außerdem Fotografin und Instagrammerin Nicole Meinhold.

Mann hockt auf Felsen und fotografiert Hexen-Figur.
Hoch über dem Bodetal liegt der Hexentanzplatz mit den Hexenskulpturen. Bildrechte: MDR/Susann Häfke-Rook

Mehr Informationen Adresse:
Hexentanzplatz, 06502 Thale

Diverse Wanderrouten und die Seilbahn ab Thale führen zum Gipfel. Am Hexentanzplatz befindet sich ein Parkplatz.

Die Roßtrappe: Harz-Panorama bei Sonnenuntergang

Die Roßtrappe mit dem sagenumwobenen Hufabdruck ermöglicht einen schönen Ausblick in und über das Bodetal – vor allem bei Sonnenuntergang bietet die Roßtrappe das perfekte Fotomotiv. Auch der Weg zur Roßtrappe hält Hingucker bereit: denn es geht vorbei an Felsformationen und knorrigen alten Bäumen mit vielen schönen Ausblicken ins Tal. Schöne Fotomotive gibt es hier überall – egal, ob mit Spiegelreflexkamera oder Handy geschossen, sagt Instagrammerin Nicole Meinhold.

Bewaldete Felsen an einem sonnigen Tag
Die Roßtrappe ist einer der beliebtesten Fotospots im Harz. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Mehr Informationen Die Roßtrappe ist von Thale aus zu Fuß über den Präsidentenweg, mit dem Auto oder dem Sessellift zu erreichen.

Sessellift zur Rosstrappe:
Goetheweg 1, 06502 Thale

Seilbahn über Thale: Atemberaubende Aussicht einfangen

Ob mit der Seilbahn zum Hexentanzplatz oder mit dem Sessellift zur Roßtrappe – die Talfahrt in rund 250 Metern Höhe ist besonders für Familien ein Erlebnis. Wer hier die Kamera zückt, kann außerdem eine atemberaubende Aussicht einfangen. Tipp von Naturfotograf Michael Lumme: Um Fotos eine stärkere Wirkung zu verleihen, helfen Hingucker wie Felsnadeln, die das Auge lenken.

Ernst-Wachler-Felsen und Kabinenbahn am Hexentanzplatz in Thale.
Aus der Seilbahn heraus lässt sich das ideale Panoramafoto knipsen. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Mehr Informationen Sessellift Roßtrappe
Rosstrappe 1
06502 Thale

Kabinenbahn Hexentanzplatz
Parkstraße 1
06502 Thale

Öffnungszeiten Wintersaison 2024/2025
25. Januar bis vor Ostern:
täglich 10 bis 16:30 Uhr

Teufelsmauer: Sterne und Milchstraße fotografieren

Die Teufelsmauer war schon Kulisse für eine Reihe an beliebten DEFA-Filmen – kein Wunder, dass die spektakulären Sandstein-Felsformationen auch bei Fotografinnen und Fotografen ein beliebtes Motiv sind. Sie erstreckt sich von Ballenstedt bis Blankenburg über 20 Kilometer durch den Harz. Als Halt zum Fotografieren eignet sich besonders Weddersleben bei Thale: Wer ein ganz besonderes Foto am Königstein schießen will, sollte die Teufelsmauer abends aufsuchen, wenn die blaue Stunde schlägt oder nachts, wenn die Milchstraße zu sehen ist.

Ein Wanderer steht an der Teufelsmauer im Harz. Er hat einen Schirm in den Farben eines Regenbogens aufgespannt.
Um die Teufelsmauer perfekt vor der Linse zu inszenieren, haben wir die richtigen Tipps. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Stephan Schulz

Mehr Informationen Die Teufelsmauer Weddersleben bzw. Königstein lässt sich über verschiedene Wanderrouten erreichen, z.B. ab dem Hexentanzplatz, Stecklenberg oder Bad Suderode.

Vom Wanderparkplatz, der sich neben der Bodebrücke Richtung Weddersleben an der Umgehungsstraße Neinstedt befindet, sind es nur noch 300 Meter bis zur Teufelsmauer.

Königshütter Wasserfall: Fotos den "Schleier-Effekt" verleihen

Im Harz gibt es viele Wasserfälle – bei Thale eignet sich besonders der idyllische Königshütter Wasserfall gut zum Fotografieren. Das Wasser in dem ehemaligen Steinbruch stürzt hier über einen Felsprung rund 15 Meter in die Tiefe und mündet in die Kalte Bode – vor allem nach regenreichen Tagen ist der Wasserfall in Königshütte einen Ausflug mit der Kamera wert. Um Fotos mit "Schleier-Effekt" zu erzeugen, sollte die Belichtungszeit mehrere Sekunden dauern. Tipp: Auch viele Handykameras bieten inzwischen eine Funktion zur Langzeitbelichtung an.

Ein kleiner Wasserfall
Wasserfälle wie die Königshütte sind zu jeder Jahreszeit ein ergiebiges Fotomotiv. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Mehr Informationen Der Königshütter Wasserfall befindet sich nahe der Bundesstraße 27 im Ortsteil Rothehütte unweit der Eisenbahnbrücke der Rübelandbahn.

Jungfernbrücke: Beliebtes Instagram-Motiv neu erzählen

Wer durch das Bodetal wandert, kommt an dieser Brücke nicht vorbei: die Jungfernbrücke. Diese liegt auf dem Bodeweg von Thale nach Treseburg und befindet sich direkt neben einem Gasthaus. Die romantische Steinbrücke ist ein beliebtes Fotomotiv auf Instagram – doch wie schafft man es, ein solch populäres Motiv neu zu erzählen? Nicole Meinhold, die den Instagram-Account "Lichtmalerin" betreibt, empfiehlt: Neben dem richtigen Licht kommt es auf die Perspektive an. "Wie bei allem im Leben", so die Fotografin.

Jungfernbrücke im Harz
Der Sage nach konnte die Brücke nur von Jungfrauen überquert werden, da sie ansonsten eingestürzt wäre. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Mehr Informationen Die Jungfernbrücke befindet sich im Hirschgrund am Gasthaus Königsruhe. Diese ist ab Thale zu Fuß zu erreichen.

Der nächste Parkplatz befindet sich auf dem Großraumparkplatz an der Bode.

Öffnungszeiten Gasthaus:
Täglich 10 bis 18:30 Uhr
Mittwoch Ruhetag (außer an Feiertagen)

Hängebrücke über der Rappbodetalsperre: Mit dem Licht spielen

An der Rappbodetalsperre befindet sich eine Aussichtsplattform, die ein beeindruckendes Panorama über den Stausee bietet. Noch imposanter wird es auf der Hängebrücke, der weltweit längsten Hängebrücke ihrer Art: Auf dieser kann man in einer Höhe von 100 Metern über das Rappbodetal spazieren und fotografieren – sei es das Gebirgspanorama, das sich im Wasser spiegelt, oder Reflexionen auf der Wasseroberfläche bei Gegenlicht. Stehende Gewässer zu fotografieren, ist eine Kunst für sich, bei der man viele Techniken ausprobieren kann.

Blick auf die Rappbodetalsperre und die Hängebrücke Titan RT
Die Rappbodetalsperre hat ein beeindruckendes Panorama zu bieten – unbedingt mit der Kamera einfangen! Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Robert Michael

Mehr Informationen Titan-RT
Rappbodetalsperre an der L96
38889 Oberharz am Brocken

Öffnungszeiten:
täglich von 8 bis 21:30 Uhr

Ticketpreise:
Erwachsene 7,50 Euro

Bei Anreise mit Bus und Bahn wird empfohlen, mit dem Zug bis Bahnhof
Wernigerode oder Blankenburg zu fahren. Im Anschluss ist die Weiterfahrt ausschließlich mit dem Bus möglich.

Alternativ befindet sich ein Parkplatz direkt am Tunnel der Rappbodetalsperre.

Das Betreten der Brücke – mit Rolllatoren, Kinderwagen, elektrischen Mobilitätshilfen oder Rollstühlen – ist nur mit vorheriger Anmeldung im Besucherzentrum gestattet.

Treseburg: Märchenhafte Kulisse in der Natur

Einen malerischen Blick auf die Bode bietet Treseburg, ein Ortsteil von Thale. Dort befinden sich am Bodeufer eine Reihe von denkmalgeschützten Häusern und Hotels im französischen Baustil, die aus Steinen der Burgruine errichtet wurden und einen sagenumwobenen Eindruck vermitteln. Die märchenhafte Kulisse ist ein besonderes Fotomotiv – inmitten des Naturparks Harz. "Auf die Natur einlassen sollte man sich immer. Dann erlebt man eigentlich die schönsten Momente", sagt Fotograf Michael Lumme.

Treseburg
Von Treseburg führen Wanderwege zur Roßtrappe und zum Hexentanzplatz – perfekt für eine Fototour durch den Harz. Bildrechte: IMAGO / Dreamstime

Mehr Informationen Treseburg liegt am Fernwanderweg Harzer-Hexen-Stieg.

Eine Anreise mit dem Auto ist über die B6 ab Quedlinburg sowie die B81 ab Blankenburg oder Hasselfelde möglich.

Burgruine Stecklenberg und Lauenburg: Besondere Familienfotos

Bei Stecklenberg, einem Ortsteil der Harzstadt Thale, finden sich mit den mittelalterlichen Burgruinen Stecklenburg und Lauenburg gleich zwei ihrer Art. Das Schönste: Von der Stecklenburg zur Lauenburg sind es nur circa 25 Minuten zu Fuß. Auf dem Weg befindet sich eine verwunschene, in Stein gefasste Mineralquelle und die Aussichtsplattform "Wolfbergsblick" – ideal für eine Wander- und Fototour. Vor allem für Familien mit Kindern sind die Burgruinen ein abenteuerliches Ausflugsziel – und eine Kulisse für schöne Erinnerungsbilder.

Die Burgruine Stecklenburg steht mitten im Wald.
Eine Linde wächst seit über 150 Jahren auf den Mauern der Burgruine Lauenburg – ein außergewöhnliches Fotomotiv. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Stephan Schulz

Mehr Informationen Die Ruine der Stecklenburg liegt auf einer kleinen Anhöhe nur wenige hundert Meter vom Ort Stecklenberg entfernt.

Die Burg Lauenburg befindet sich auf dem südwestlich von Stecklenberg gelegenen Burgberg.

Parkplätze befinden sich in Stecklenburg, an der Stecklenburger Hauptstraße oder in Bad Suderode beim Kurpark.

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Sonnuntergang an der Fußgänger-Seilhängebrücke nahe der Rappbodetalsperre im Harz. 1 min
Video: Die längste Seilhängebrücke der Welt im Harz Bildrechte: Christian Binder
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Sa 07.05.2022 13:47Uhr 00:43 min

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Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | Die Heinrichshöhe im Nationalpark Harz | 23. Februar 2025 | 11:40 Uhr