Jecken und Karnevalisten mit Verkleidung in Köln
Beim Rosenmontagsumzug in Halle sollen in diesem Jahr neue Sicherheitsregeln gelten. (Symbolbild) Bildrechte: imago images/Political-Moments

Nach Unfall 2023 Neues Sicherheitskonzept für Rosenmontagsumzug in Halle

06. Februar 2024, 16:25 Uhr

Nachdem beim Rosenmontagsumzug 2023 in Halle eine junge Frau bei einem Unfall ums Leben gekommen war, hat der ausrichtende Verein ein Sicherheitskonzept bei der Stadt eingereicht. Auch andere Vereine haben Sicherheitskonzepte erarbeitet. Ein Überblick über die Regeln in diesem Jahr.

Am 12. Februar wollen Närrinnen und Narren wieder durch Halle ziehen. Beim alljährlichen Rosenmontagsumzug gelten nach dem tödlichen Unfall im vergangenen Jahr besondere Sicherheitsvorkehrungen. "Wir haben unser Sicherheitskonzept bei der Stadt Halle eingereicht", sagte der Präsident vom Halle-Saalkreis Karneval Verein (HSKV), Ingo Küßner. "Die Fußbodenfreiheit an den Umzugswagen ist 30 Zentimeter, Fahrer und Wagenbegleitung wurden belehrt. Sie dürfen ihren Posten nicht verlassen und haben dafür unterschrieben", so Küßner weiter. Alkohol dürften sie nicht trinken. Außerdem seien die Seitenstraßen während des Zuges für Fremdfahrzeuge gesperrt.

Sicherheitsvorkehrungen auch in Köthen und Klötze

Auch andere Vereine haben ihre Mitglieder vor den Karnevalsumzügen belehrt und sich das teilweise auch schriftlich dokumentieren lassen. So gibt es beispielsweise in Köthen ein genehmigtes Sicherheitskonzept. An neuralgischen Punkten entlang der Route sollen Betonelemente aufgestellt werden, um das Eindringen von Fahrzeugen in den Zug zu verhindern. Wie die Erste Köthener Karnevalsgesellschaft KUKAKÖ 1954 auf Anfrage der Deutschen Presseagentur angab, habe sich die allgemeine Gefahrenlage seit dem Vorjahr jedoch nicht verschärft.

Auch der Klötzer Karneval Verein im Altmarkkreis Salzwedel will auf die Sicherheit achten. "Beim Rosenmontagsumzug haben wir Sicherheitspersonal am Anfang und am Ende des Zuges und in der Mitte sind fünf bis sechs Leute die ganze Zeit mit Fahrrädern unterwegs und schauen, dass alles läuft", sagte der Vereinsvorsitzende Andreas Kipp. Es werde an jedem Wagen dafür gesorgt, dass keiner davor läuft. Personal und Fahrer dürften keinen Alkohol trinken.

Schulungen für Sicherheit

Dirk Vater, Präsident des Karneval-Landesverbands Sachsen-Anhalt, sieht indes keinen Anlass für Veränderungen an den Sicherheitskonzepten. "Der tragische Unfall hätte auch durch ein anderes Konzept nicht verhindert werden können", teilte er MDR SACHSEN-ANHALT mit. Um die Umzüge sicher zu gestalten, habe es bereits im vergangenen September eine Schulung in Gutenswegen zum Thema "Umzüge und Sicherheit" gegeben – zusammen mit Referenten vom TÜV und der Dekra.

Radengel im Einsatz für mehr Sicherheit

Um den Rosenmontagsumzug in Halle sicher zu gestalten, hat der HSKV auf seiner Internetseite Kriterien veröffentlicht, die für alle Teilnehmenden gelten sollen. Dazu gehört unter anderem der Einsatz von sogenannten Radengeln. Sie sollen demnach pro Achse und Seite als Sicherheitspersonal eingesetzt werden. Es sei darauf zu achten, dass immer alle Räder des Umzugswagens und der Zugmaschine besetzt bleiben. Für die Radengel gilt außerdem: Der Konsum alkoholischer Getränke neben dem Fahrzeug ist während des gesamten Umzugs nicht erlaubt.

Umzugswagen ohne freistehende Räder

Auch die Umzugswagen müssen bestimmte Kriterien erfüllen. Nach Angaben des Vereins dürfen nur Kraftfahrzeuge teilnehmen, die über eine Sondergenehmigung einer technischen Prüfstelle, etwa TÜV oder Dekra, verfügen oder von der Zugleitung schriftlich zugelassen sind. Freistehende Räder sind nicht zugelassen. Außerdem muss die Verkleidung aller Fahrzeuge und Wagen mindestens 30 Zentimeter über den Boden reichen.

Sensibilität bei Kostümauswahl

Um den Reinigungsaufwand so gering wie möglich zu halten, darf nur handelsübliches Konfetti verwendet werden. Nicht erlaubt ist das sogenannte EDV-Konfetti, das aus extrem kleinen und sehr leichten Computer-Papierresten besteht. Feuerwerkskörper jeglicher Art sind laut Verein ebenfalls verboten. Tiere seien "nicht erwünscht", da sie ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten.

Auch bei der Kostümauswahl und dem Schmücken der Fahrzeuge bittet der HSKV die teilnehmenden Vereine "um Sensibilität und Einhaltung der Menschenwürde". Politische Aussagen seien unerwünscht.

Unfall beim Rosenmontagsumzug 2023 in Halle: Was war passiert? Bei dem Unfall am Rosenmontag 2023 in Halle wurde ein 21-Jährige von eine Mottowagen erfasst. Die Frau war schwer verletzt in ein Krankenhaus gekommen und wenige Tage später ihren Verletzungen erlegen.

dpa, MDR (Moritz Arand, Maximilian Fürstenberg) | Erstmals veröffentlicht am 17. 01.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. Februar 2024 | 09:00 Uhr

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