Kränze stehen zum Gedenken für die Opfer des antisemitischen und rechtsextremen Terroranschlags vor vier Jahren an der Mauer Synagoge in Halle. 2 min
Fünf Jahre nach dem Anschlag von Halle will die Stadt der Opfer gedenken. Mehr dazu auch im Audio. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt
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MDR SACHSEN-ANHALT Mo 26.08.2024 06:49Uhr 01:41 min

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9. Oktober 2024 Das plant Halle zum fünften Jahrestag des Anschlags auf die Synagoge

01. Oktober 2024, 15:03 Uhr

Am 9. Oktober 2019 hat ein bewaffneter Mann versucht, in die Synagoge in Halle einzudringen. Als ihm das nicht gelang, erschoss er auf der Straße und in einem Döner-Imbiss zwei Menschen. Der Attentäter wurde zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Fünf Jahre nach dem Anschlag plant die Stadt Halle mehrere Veranstaltungen zum Gedenken.

Im Oktober jährt sich der rechtsextreme und antisemitische Terroranschlag auf die Synagoge in Halle zum fünften Mal. Aus diesem Anlass plant die Stadt einige Gedenkveranstaltungen. Das teilte ein Sprecher der Stadt MDR SACHSEN-ANHALT mit.

Demnach sollen am 9. Oktober, kurz nach 12 Uhr, zum Zeitpunkt des ersten Schusses, die Kirchenglocken der Stadt läuten, an den Haltestellen der Halleschen Verkehrs-AG (HAVAG) wird es Lautsprecherdurchsagen geben.

Zentrale Gedenkfeier in der Ulrichskirche

Der zentrale Gedenkakt wird ab 17 Uhr in der Ulrichskirche stattfinden, so der Sprecher der Stadt. Hier wird neben Zeuginnen und Zeugen des Anschlags auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprechen. Auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sowie der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, werden erwartet. Die Bühnen Halle sorgen demnach für den musikalischen Rahmen. Der MDR wird die Veranstaltung im Livestream übertragen.

Außerdem soll Bundespräsident Steinmeier zuvor die Synagoge besuchen und dabei den letzten Buchstaben in die neue Thora-Rolle der jüdischen Gemeinde der Stadt schreiben. Auch am Anschlagsort wird es am Nachmittag eine Gedenkveranstaltung geben.

Veranstaltungen gegen das Vergessen

Für den Abend bereitet die Stadt nach eigenen Angaben eine weitere Veranstaltung auf dem Marktplatz vor. Die Andacht wird gemeinsam von der Stadt Halle, dem Evangelischen Kirchenkreis Halle-Saalkreis und der Jüdischen Gemeinde zu Halle (Saale) gestaltet. Laut Stadtsprecher Oliver Paulsen ist der fünfte Jahrestag ein "besonderes Ausrufungszeichen", damit dieser Tag nicht in Vergessenheit gerate.

Paulsen sagte weiter, seit dem vergangenen Jahr sei der 7. Oktober "das andere brennende Datum, um auf das Thema Antisemitismus zu schauen". An diesem Tag griffen Terroristen der Hamas Israel an. Beide Tage sind nach den Worten von Paulsen Anlass für die Stadt, zu erinnern.

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Dokumentation und Ausstellung

Neben den Veranstaltungen am Jahrestag selbst, wird bereits am Tag zuvor im ehemaligen Thalia Theater im Puschkinhaus die Preview einer MDR-Dokumentation über den Anschlag gezeigt, in der auch Zeitzeugen zu sehen sein werden. Der Film folgt verschiedenen Protagonistinnen und Protagonisten aus der Stadtgesellschaft und Betroffenen. Neben Oberbürgermeister Egbert Geier ist auch Ministerpräsident Haseloff eingeladen. Im Anschluss an den Film soll es eine Podiumsdiskussion geben. Auch ein Konzert sei geplant.

ARD Crime Time "Der Anschlag von Halle" 2 min
ARD Crime Time "Der Anschlag von Halle" Bildrechte: MDR/Frank Menzel/Axel Warnstedt/Christoph Kukula/ Joachim Blobel

Ebenfalls am 8. Oktober findet im Großen Saal des Stadthauses eine Benefizlesung statt. Die Einnahmen der Lesung "Muttersprache Mameloschn" sollen dem Tekiez – Friedenskreis Halle e.V. zur Verfügung gestellt werden.

Am 10. Oktober wird im Ratshof der Stadt eine Ausstellung der Künstlerin Talya Feldmann eröffnet. Sie ist Überlebende des Anschlags.

Der Anschlag von Halle am 9. Oktober 2019

Am 9. Oktober 2019 hat ein schwer bewaffneter Mann versucht, in die Synagoge in Halle einzudringen, in der rund 50 Gläubige den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur begingen. Als er scheiterte, fuhr er weiter und tötete auf seinem Weg eine Passantin. Anschließend eröffnete er in einem Döner-Imbiss das Feuer, tötete einen Gast und floh. Der Attentäter wurde im Dezember 2020 zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.

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MDR (Marc Weyrich, Fabienne von der Eltz, Moritz Arand) | Erstmals veröffentlicht am 25.08.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. Oktober 2024 | 05:00 Uhr

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