Der Notarzt Felix Kork sitzt in der Feuerwache an dem Arbeitsplatz für Telenotärzte.
Tele-Notärzte sollen per Video-Call zu Rettungseinsätzen zugeschaltet werden. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Henning Kaiser

Im Süden Sachsen-Anhalts Wenn der Notarzt zugeschaltet wird: Neues Modell gestartet

01. Oktober 2024, 17:27 Uhr

Im Süden Sachsen-Anhalts unterstützen seit dem 1. Oktober sogenannte Tele-Notärzte per Video-Call die Rettungskräfte vor Ort. Ziel ist, die Notfall-Versorgung der Menschen in Halle sowie im Saalekreis und in Mansfeld-Südharz zu verbessern. Das Pilotprojekt läuft nun zunächst für zwei Jahre.

Im Süden von Sachsen-Anhalt hat die Erprobung des sogenannten Tele-Notarztes am Dienstag begonnen. Das neue System wird in Halle sowie in den Landkreisen Saalekreis und Mansfeld-Südharz getestet. Der Leiter des Rettungsdienst-Bereiches Merseburg-Querfurt und südlicher Saalekreis, Hartmut Stefani, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, so wolle man unnötige Einsätze vermeiden.

Mit dem System sollen Notärzte per Video zum Einsatzort zugeschaltet werden, falls sich ein direkter Einsatz verzögert oder nicht möglich ist. Dabei soll er die Rettungskräfte anleiten, Kontakt zum Patienten haben und die Rettungsleitstelle bei der Auswahl des geeigneten Rettungsmittels beraten. Hintergrund des Pilotprojektes ist, dass es immer weniger Fachpersonal gibt, die Zahl der Rettungseinsätze aber steigt.

Ein Notarzt sitzt an einem Arbeitsplatz für Telenotärzte in Nordrhein-Westfalen. Auf den Bildschirmen sind unter anderem die Vitalfunktion und auch Bilder des Verletzten zu sehen. 1 min
Ein Notarzt sitzt an einem Arbeitsplatz für Telenotärzte in Nordrhein-Westfalen. Auf den Bildschirmen sind unter anderem die Vitalfunktion und auch Bilder des Verletzten zu sehen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Henning Kaiser
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MDR SACHSEN-ANHALT Di 01.10.2024 05:30Uhr 00:26 min

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Versorgung von 560.000 Menschen soll verbessert werden

Ziel ist demnach, herauszufinden, ob der Einsatz von Tele-Notärzten die rettungsdienstliche Versorgung für die Menschen der Region verbessern kann. Einen entsprechenden Vertrag für die Erprobung hatten der Bürgermeister der Stadt Halle Egbert Geier (SPD) und die Landräte Hartmut Handschak (Saalekreis / parteilos) und André Schröder (Mansfeld-Südharz / CDU) Ende September unterzeichnet. Das Projekt wird zudem von der Martin-Luther-Universität Halle wissenschaftlich begleitet. 

Das Pilotprojekt ist laut Innenministerium für zwei Jahre mit Verlängerungsoption ausgelegt. In den drei Rettungsdienstbereichen versorgen derzeit 52 Rettungswagen und zehn Notarzteinsatzfahrzeuge fast 560.000 Einwohner.

Tele-Notärzte in anderen Bundesländern schon im Einsatz

In anderen Bundesländern gibt es schon Tele-Notärzte. Auch der Thüringer Landtag hatte Anfang November 2023 die landesweite Einführung von Telenotärzten beschlossen, Hessen will ebenfalls ein flächendeckendes Telenotarztsystem einführen. An der Erprobung beteiligen sich unter anderem das Klinikum Bergmannstrost in Halle und die Helios-Kliniken Mansfeld-Südharz. 

MDR (Jörg Wunram, Daniel Salpius), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. Oktober 2024 | 09:00 Uhr

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