ISS-Mission Astronaut Matthias Maurer bringt Himmelsscheibe aus dem All nach Halle
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26. November 2023, 10:00 Uhr
Ein halbes Jahr lang war die Himmelsscheibe von Nebra im All unterwegs – jedenfalls in Form einer kleineren Kopie der berühmten Bronzeplatte. Der Astronaut Matthias Maurer hatte sie 2021 mit auf die Raumstation ISS genommen. Jetzt hat er sie nach Halle gebracht und dort dem Landesmuseum für Vorgeschichte übergeben. Auch Ministerpräsident Reiner Haseloff war zur Übergabe vor Ort.
Eine Kopie der Himmelsscheibe von Nebra ist am Samstag aus dem All nach Halle gekommen. Der Astronaut Matthias Maurer hat sie dem Landesmuseum für Vorgeschichte Halle übergeben. Die Himmelsscheibe hatte ihn während seiner ISS-Mission begleitet. Maurer verbrachte zwischen November 2021 und Mai 2022 mehr als sechs Monate auf der Internationalen Raumstation ISS.
Die besondere Himmelsscheibe aus dem All – kleiner als die originale Bronzeplatte und nur so schwer wie eine Tafel Schokolade – wird bis zum 5. Mai im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ausgestellt. Dort ist auch das Tausende Jahre alte echte Exponat zu sehen.
Warum die Himmelsscheibe von Nebra so besonders ist
Die Himmelsscheibe von Nebra gilt als wichtigster archäologischer Fund der jüngeren Geschichte. Die Bronzeplatte ist die älteste bekannte Himmelsdarstellung der Welt. Sie wurde zwischen 2.100 und 1.700 v. Chr. geschaffen. Vermutlich haben sich Menschen in der Bronzezeit an der Ordnung der Sterne auf der Himmelsscheibe orientiert, wann die Saat am besten ausgebracht werden sollte.
Die Himmelsscheibe wurde erst im Jahr 1999 entdeckt. Ihre Finder versuchten, sie zu behalten – entgegen des Gesetzes. 2002 vereinbarte ein Archäologe eine Täuschung mit der Polizei und traf sich mit den Grabräubern. Heute gehört die Himmelsscheibe zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.
Maurer und Himmelsscheibe für ein halbes Jahr auf der ISS
Wie jeder Astronaut durfte Maurer persönliche Gegenstände mit ins All nehmen. Der 53-jährige Saarländer entschied sich unter anderem für ein Duplikat der Himmelsscheibe von Nebra. "Die Scheibe hat vor 3600 Jahren die Menschen fasziniert und sie hat mich fasziniert", sagte Maurer am Samstag in Halle. Für das Logo seiner Mission "Cosmic Kiss" ließ er sich ebenfalls unter anderem von der Himmelsscheibe inspirieren.
Zur Übergabe der Weltraum-Himmelsscheibe war auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) vor Ort. Er zeichnete Maurer mti der Ehrenmedaille des Ministerpräsidenten aus. Dass die Scheibe mit an Bord der ISS war, habe "international klargemacht, wo die erste wissenschaftliche Darstellung der Menschheit steht, nämlich in Halle. Das ist auch für den eigenen Stolz wichtig", erklärte Haseloff. Er warb dafür, dass bei allen aktuellen Sparanstrengungen auch zukünftig eine finanzielle Lösung zum Erhalt der Raumfahrt, etwa zur Erforschung des Mondes, gefunden werden solle.
Ein Wunsch, der bei Maurer auf offene Ohren stößt: Bereits im Sommer 2022 erklärte er, er würde gerne zum Mond reisen – und auch dorthin ein Duplikat der Himmelsscheibe mitnehmen.
MDR (Ingvar Jensen, Marc Weyrich, Maren Wilczek) | Erstmals veröffentlicht am 25.11.2023
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 25. November 2023 | 19:00 Uhr
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