Von der Polizei gestoppt Falschfahrer: Polizei stoppt Rentner nach 30 Kilometern Irrfahrt
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02. April 2025, 12:30 Uhr
Erst nach rund 30 Kilometern Irrfahrt konnte am Montagabend in der Börde ein Rentner auf der B81 gestoppt werden. Der Mann war vom Magdeburger Zentrum aus als Falschfahrer unterwegs. Auch Hinweise anderer Autofahrer konnten ihn nicht aufhalten.
Ein Rentner ist mit seinem Auto am Montagabend zwischen Magdeburg und der Börde fast 30 Kilometer lang als Falschfahrer unterwegs gewesen. Wie die Polizei MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, war der Mann in der Magdeburger Innenstadt zunächst in falscher Richtung auf die B71 aufgefahren. Der MDR-Verkehrsdienst meldete den Falschfahrer erstmals um 21:47 Uhr auf dem Magdeburger Ring zwischen Damaschkeplatz und Fermersleber Weg.
Andere Autofahrer hupten – ohne Erfolg
Videos in sozialen Medien sollen andere Autofahrer zeigen, die hupend versuchten, den Mann auf seinen Fehler aufmerksam zu machen. Dieser ließ sich davon aber offensichtlich nicht beeindrucken und setzte seine Irrfahrt fort.
Im weiteren Verlauf auf der Bundesstraße 81 bei Langenweddingen in Sülzetal, sperrte die Polizei schließlich die Strecke und bremste den Autofahrer aus. Dabei entstanden am Auto des Falschfahrers sowie an einem Streifenwagen leichte Lackschäden. Verletzt wurde den Angaben nach niemand. Allerdings fuhr der Falschfahrer laut Polizei auch danach noch weiter. Erst gegen 22:10 Uhr sei es Einsatzkräften bei Hakeborn gelungen, den Mann zu stoppen.
Hatte der Mann ein medizinisches Problem?
Der Mann ist laut Polizei 76 Jahre alt und soll körperliche Einschränkungen haben. Wie es hieß, ist ein medizinisches Problem bei dem Mann nicht ausgeschlossen. Sein Führerschein wurde von der Polizei eingezogen. Nun laufen Ermittlungen gegen ihn.
Über die Frage, ob Rentnerinnen und Rentner ihre Fahrtauglichkeit regelmäßig überprüfen lassen sollten, wird schon lange debattiert – zuletzt auch im Europäischen Parlament. Dort hatten sich die Parlamentarier jedoch nicht auf verpflichtende Gesundheits-Tests für ältere Autofahrer einigen können. In Ländern wie Portugal oder Spanien sind solche Tests vorgeschrieben.
Zahlen aus der Unfallstatistik für Sachsen-Anhalt zeigen für die Jahre 2019 bis 2022, dass sich in dieser Zeit gut 60.200 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren ereignet haben. Laut Innenministerium wurden rund 44.300 der Unfälle von den Senioren selbst verursacht, ein Anteil von etwa 74 Prozent.
Senioren am Steuer – Ausbremsen oder mitnehmen? Dieser Frage ist im Januar 2024 auch FAKT IST! aus Magdeburg nachgegangen. Die Sendung können Sie hier sehen.
MDR (Max Hensch, Martin Nass, André Plaul) | erstmals veröffentlicht am 01.04.2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. April 2025 | 06:00 Uhr