Vor dem Schöffengericht des Amtsgerichts Naumburg muss sich ab Donnerstag ein Mann unter anderem wegen dreifacher fahrlässiger Tötung verantworten. Das hat Andreas Sander, Direktor des Gerichts, MDR SACHSEN-ANHALT bestätigt. Dem Angeklagten, einem 43-jährigen, wird demnach vorgeworfen, im Juli vergangenen Jahres unter Alkoholeinfluss einen tödlichen Unfall verursacht zu haben.

Der Unfall hatte sich in der Nacht zum 1. Juli vergangenen Jahres auf der Landstraße zwischen Naumburg und Schönburg ereignet. Laut Polizei war das beteiligte Auto gegen 2:15 Uhr in einer Kurve von der Straße abgekommen, einen Hang hinabgestürzt und gegen einen Baum geprallt.

Zwei Frauen und ein Mann im Alter zwischen 19 und 21 Jahren, die auf der Rückbank saßen, waren dabei ums Leben gekommen. Die 18-jährige Beifahrerin und der 43-jährige Fahrer wurden leicht verletzt. Dem Angeklagten werden laut Gericht gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und dreifache fahrlässige Tötung zur Last gelegt.

Kurz nach dem Unfall hatte die Staatsanwaltschaft Naumburg den Alkoholwert im Blut des Fahrers "in einem strafrechtlich relevanten Bereich" eingeordnet. Die Analyse der Blutprobe dauerte dann noch mehrere Monate.

Dem Angeklagten drohen im Falle einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft. Das Urteil werde voraussichtlich am kommenden Donnerstag (20.03.) gesprochen, hieß es.

Das Unglück hatte in der Region für riesige Betroffenheit gesorgt. Freunde sammelten innerhalb kurzer Zeit Spenden in Höhe von 30.000 Euro für die Hinterbliebenen der Opfer.