Vereinsvorstand Fabian L. als Kampfrichter bei einer Hells Angels-Kraftsportveranstaltung 1 min
In Klötze soll ein Kampfsport-Verein Verbindungen zu Neonazis und zu den Hells Angels haben. Mehr dazu auch im Audio. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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MDR SACHSEN-ANHALT Mi 12.03.2025 08:39Uhr 00:41 min

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Extremismus Sportbund prüft: Neonazi-Verbindungen von Kampfsport-Verein in Klötze?

12. März 2025, 18:30 Uhr

In einem Kampfsport-Verein in Klötze in der Altmark, in dem auch viele Kinder und Jugendliche Sport treiben, sollen Berichten zufolge Mitglieder der Neonazi-Szene trainieren. Vorstand des Vereins ist der AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Korell.

Der Landessportbund Sachsen-Anhalt überprüft seine finanzielle Förderung für den Kampfsportverein Klötze in der Altmark. Hintergrund sind veröffentlichte Berichte einer antifaschistischen Gruppe, wonach mutmaßliche Mitglieder der Neonaziszene und Rocker dort trainieren sollen.

Der Kampfsportverein Klötze erklärte, man distanziere sich von Extremismus. Vereinsvorstand Thomas Korell sagte dem MDR, man werde aber niemanden allein deshalb ausschließen, weil er ein T-Shirt getragen habe, das nicht ins Bild passe.

Thomas Korell (AfD), Delegierter des Landesparteitages der AfD Sachsen-Anhalt
AfD-Politiker Thomas Korell ist im im Vorstand des Kampfsportvereins Klötze. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Korell ist Mitglied des AfD-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Landtagsabgeordneter seiner Partei und hatte bei der Bundestagswahl vor wenigen Wochen deutlich das Direktmandat im Wahlkreis Altmark – Jerichower Land gewonnen.

Anzeige wegen Verleumdung erstattet

Außerdem habe man beschlossen, das Training künftig in neutraler Trainingskleidung stattfinden zu lassen. Des Weiteren habe man wegen des Artikels bei der Polizei Anzeige wegen Verleumdung gestellt, so Korell. Schriftlich ergänzt der Verein, man distanziere sich von Extremismus und bekenne sich zum Kodex des Landessportbundes.

Auf MDR-Anfrage heißt es vom Landessportbund, der Verein habe seit 2020 Pauschalförderungen in Höhe von rund 6.000 Euro erhalten. Der Landessportbund Sachsen-Anhalt (LSB) setze sich für demokratische Werte ein und werde den Fall nun prüfen. Auch der Bundesfachverband Kickboxen (WAKO) bestätigte auf Anfrage eine Prüfung. Man habe den Fall an den Deutschen Olympischen Sportbund gemeldet.

Ein Sprecher des Vereins Miteinander e.V. sagte dem MDR, wenn Kinder Seite an Seite mit Neonazis und anderen Rechtsextremen Kampfsportfähigkeiten erlernen könnten und dadurch in ein rechtes Milieu "hineinsozialisiert" würden, sei das hochgradig problematisch. Dann werde Rechtsextremismus normalisiert.

MDR

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 12. März 2025 | 08:30 Uhr

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