Landkreis Wittenberg Glücksburger Heide: Mehr Brandschutz im Sperrgebiet
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19. März 2025, 13:40 Uhr
Die Glücksburger Heide beheimatet viele selten gewordene Tiere. Das Problem des Gebiets liegt in seiner Vergangenheit: Jahrzehnte militärischer Nutzung haben Spuren hinterlassen. Kommt es zu Waldbränden, sind Löscharbeiten riskant. Seit Jahren wird daher am Brandschutz gearbeitet.
Die Wälder in der Glücksburger Heide nördlich von Jessen (Elster) im Landkreis Wittenberg sind künftig besser vor Bränden geschützt. Das teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt zur Sicherung des Nationalen Naturerbes (DBU Naturerbe) am Dienstag mit.
Brandschneise per Fernsteuerung freigemacht
Demnach wurde zwischen Leipa und Glücksburg ein Wald-Schutzstreifen angelegt. Dieser soll im Brandfall ein Ausbreiten der Flammen verlangsamen. Dafür wurden auf einer Länge von zweieinhalb Kilometern unweit der Straße junge Bäume entfernt und zusätzlich Erde aufgebracht.
Erledigt wurden die Arbeiten den Angaben zufolge von einer ferngesteuerten Raupe, die von Arbeitern aus 1.000 Metern Entfernung gelenkt wurde. Das war laut Bundesstiftung aus Sicherheitsgründen nötig, denn im Boden werden noch immer Altlasten vermutet.
Neben dem Schutzstreifen will das DBU Naturerbe sieben neue Brunnen in der Glücksburger Heide errichten, um im Bedarfsfall ausreichend Löschwasser zu haben. Die Bohrungen werden derzeit vorbereitet.
Sprinkleranlagen und Kameraüberwachung
Seit 2024 ist die Glücksburger Heide mit einem sogenannten Kreisregnersystem (Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung", €) ausgestattet, das die Ausbreitung von Waldbränden verhindern soll. Die 32 Einheiten können an Feuerwehrschläuche angeschlossen werden und funktionieren dann wie große Rasensprenger. Außerdem existiert im Wald ein Feuer-Frühwarnsystem: Vom 28 Meter hohen Feuerwachturm bei Arnsdorf werden Kameradaten erfasst und zur Branderkennung ausgewertet.
Was ist die Glücksburger Heide?
Die Glücksburger Heide ist ein rund 2.600 Hektar großes Heide- und Waldgebiet im Landkreis Wittenberg – zwischen Jessen, Seyda und Mügeln – nahe der Greze zu Brandenburg. Ursprünglich forstwirtschaftlich, wurde das Gelände ab 1936 zunächst durch die Wehrmacht, später durch russische Streitkräfte militärisch genutzt.
2008 übernahm das DBU Naturerbe die Glücksburger Heide als Teil des Nationalen Naturerbes vom Bund. Auf den Naturschutzflächen wachsen großflächig Kiefern-Eichen-Wälder. Bis auf Wanderwege um die Heide herum und quer hindurch ist das Gelände wegen möglicher Munitionsbelastung weitestgehend gesperrt.
Auch Tierarten bietet die Glücksburger Heide ein nahezu ungestörtes Zuhause: Mit über 100 Vogelarten, darunter dem Ziegenmelker, ist sie Vogelschutzgebiet. Außerdem leben dort Rotwild und ein Wolfsrudel.
Mittlere Waldbrandgefahr in Sachsen-Anhalt
Derzeit herrscht in ganz Sachsen-Anhalt die dritte von fünf Waldbrandgefahrenstufen. Beispielsweise ist es laut Waldgesetz damit verboten, im Abstand von weniger als 15 Metern zum Wald zu rauchen.
MDR (Grit Lichtblau, Susanne Liermann, André Plaul)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. März 2025 | 07:30 Uhr
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