Blumen blühen vor dem Johannbau. Jury-Mitglieder der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (dbg) haben Dessau-Roßlau besucht. 3 min
Die Menschen in Dessau-Roßlau sind sich uneinig, wenn es um die Buga 2035 geht. Mehr dazu im Audio. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt
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In Dessau-Roßlau gibt es Widerstand gegen die Pläne für eine Bundesgartenschau 2035 in der Stadt. Susanne Reh berichtet über die Details.

MDR SACHSEN-ANHALT Mo 19.08.2024 08:10Uhr 03:07 min

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Dessau-Roßlau Widerstand gegen Buga: Tausende Menschen sind gegen Gartenschau

19. August 2024, 10:11 Uhr

Die Menschen in Dessau-Roßlau sind sich uneinig: Die einen wollen eine Bundesgartenschau 2035, weil sie auf eine verbesserte Stadtentwicklung hoffen. Die anderen kritisieren, dass die Veranstaltung zu viel kostet. Die Kritiker haben vor längerem eine Unterschriftensammlung gestartet, die am Sonntag um Mitternacht endete. Am Montag soll sie dem Oberbürgermeister übergeben werden.

Gegner einer Bundesgartenschau in Dessau-Roßlau haben am Montag eine Unterschriftenliste präsentiert. Damit wollen sie nach eigenen Angaben ein Bürgerbegehren anschieben, bei dem auch die Einwohner über die Pläne abstimmen können. Der Stadtrat hatte im Juni grünes Licht dafür gegeben, dass sich Dessau-Roßlau um die Austragung der Bundesgartenschau 2035 bewirbt. Er rechnet dabei für die Stadt mit Kosten von knapp 64 Millionen Euro.

«Eine Stadt wird BUGA - Dessau-Roßlau 2035» steht auf dem Button einer Teilnehmerin während des Besuchs von Jury-Mitgliedern der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (dbg) in Dessau-Roßlau.
Die Buga in Dessau-Roßlau soll einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Wer die Kosten übernimmt Für die Buga 2035 in Dessau-Roßlau soll in den nächsten Jahren insgesamt ein dreistelliger Millionenbetrag investiert werden. Dieser setzt sich zusammen aus Landes,- Bundes,- und EU-Mitteln sowie einem Eigenanteil der Stadt Dessau-Roßlau. Nach den Landesgartenschauen in Bad Dürrenberg 2024 sowie in Wittenberg 2027 soll vorerst keine weitere Landesgartenschau durchgeführt werden, sodass sich Sachsen-Anhalt auf die Buga 2035 konzentrieren kann. Wegen des langen Zeitraums von mehr als zehn Jahren könne noch keine konkrete Aussage zur genauen Verteilung der Mittel getroffen werden. Quelle: Land Sachsen-Anhalt

Unterschriften gegen Bundesgartenschau

Für die Unterschriftensammlung war um Mitternacht die Frist abgelaufen, bis zu der mindestens 3.000 Unterschriften gesammelt werden mussten. Einer der Initiatoren sagte MDR SACHSEN-ANHALT, dass es am Ende knapp 3.700 waren. Laut Jakob Uwe Weber würden die Unterschriften nun auf ihre Gültigkeit geprüft. Die Liste sollte am Montagvormittag im Rathaus an Oberbürgermeister Robert Reck (parteilos) übergeben werden. Am Abend wird sich Reck gemeinsam mit Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) einem Bürgerforum in der Dessauer Marienkirche stellen.

Menschen beim Bürgerforum in der Dessauer Marienkirche 1 min
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Im Streit um eine mögliche Bundesgartenschau 2035 in Dessau-Roßlau haben sich am Montagabend Vertreter der Stadt und der Landesregierung den Fragen von Einwohnern gestellt.
Hunderte Einwohner kamen zum Bürgerforum.

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Wirtschaftsminister Schulze ist ein Befürworter des Projektes. Im April hatte er gesagt, dass die Buga die Region und die Stadt voranbringen werde. "Es gibt damit die Chance, ein Millionenpublikum zu erreichen."

Robert Reck, Ingolf Schmidt, Jacqueline Lohde, Sven Schulze
Einer der Befürworter der Buga in Dessau-Roßlau ist Sven Schulze (2.v.r.), Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt. Bildrechte: picture alliance/dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Pro: "Chance für Stadtentwicklung" | Kontra: "Schulden"

In Dessau-Roßlau gehen die Meinungen auseinander, ob die Stadt eine Buga ausrichten soll. Befürworter sehen in dem Projekt eine große Chance für die Stadtentwicklung. Kritiker sprechen von "Luftschlössern und provinziellem Größenwahn". Bei der Abstimmung im Stadtrat hatten die Kritiker vorgebracht, es sei zu befürchten, dass sich Dessau-Roßlau weiter verschulde und dass bei den Ausgaben für Schulen, Kindergärten und Tourismus gespart werden müsse.

Dessau 2 min
Ein Bürgerinitiative setzt sich dafür ein, dass es keine Bundesgartenschau 2035 in Dessau-Roßlau gibt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Die Stadt Erfurt hat sich beispielsweise gegen eine Bundesgartenschau im Jahr 2026 entschieden, dafür soll eine Buga 2033 in Dresden stattfinden. In Sachsen-Anhalt gab es 1999 erstmals eine Bundesgartenschau – und zwar in Magdeburg. Die Menschen in Magdeburg profitieren noch heute von dem dadurch entstandenen Elbauenpark.

MDR (Norma Düsekow, André Damm, Susanne Reh, Johanna Daher, Anne Gehn-Zeller)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. August 2024 | 08:10 Uhr

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