Menschen stehen in einem Halbkreis auf einer Straße vor einem Tor, ein Mensch hat ein Mikrofon in der Hand, andere tragen ein Transparent
Bildrechte: MDR SACHSEN-ANHALT/Martin Krause

Aus bis Ende 2024 150 Beschäftigte haben gegen Schließung des Magna-Werkes in Roitzsch protestiert

06. April 2023, 12:04 Uhr

Das Magna-Werk in Roitzsch im Landkreis Anhalt-Bitterfeld soll bis Ende 2024 geschlossen werden. Dagegen haben am Donnerstagmorgen etwa 150 Beschäftigte des Automobilzulieferers protestiert. Die IG Metall hatte zu einer Protestaktion aufgerufen. Laut der Gewerkschaft sind von dem Aus des Standorts bei Sandersdorf-Brehna bis zu 400 Arbeitsplätze betroffen.

In Roitzsch im Landkreis Anhalt-Bitterfeld haben am Donnerstagmorgen etwa 150 Beschäftigte des Automobilzulieferers Magna vor dem Werkstor protestiert. Die IG Metall hatte zu einer Protestaktion aufgerufen. Damit will die Gewerkschaft gegen die geplante Werksschließung demonstrieren. Das Magna-Management habe eine Verantwortung für die Arbeitsplätze in dieser Region, so Almut Kapper-Leibe von der IG Metall Halle-Dessau.

Nach Darstellung der Gewerkschaft sind von einem Aus des Standorts bei Sandersdorf-Brehna bis zu 400 Arbeitsplätze betroffen. "Wir wollen mit dem Konzern über einen Erhalt des Werkes und der Arbeitsplätze verhandeln", sagte Kapper-Leibe. Nach Angaben der Konzernführung sei der Standort nicht mehr wirtschaftlich. Was noch an Aufträgen da sei, solle ein Werk in Österreich übernehmen.

Konzernleitung hatte Treffen kurzfristig abgesagt

Aus Sicht des Betriebsrates könnte der Wirtschaftsstandort jedoch gehalten werden. "Wir produzieren hier nicht – ich sage das mal ganz bewusst – für das Auto des 'kleinen Mannes'. Wir bauen hier alles, was groß, schnell und teuer ist – und das hätte auch bis 2030 so weitergehen können. Es ist schlichtweg eine Konzernentscheidung, die hier getroffen wurde, unter der 300 Leute leiden werden, weil ihre Arbeitsplätze nach dem Ende 2024 nicht weiterexistieren werden", sagt Friedrich.

Die Kundgebung war kurzfristig organisiert worden. Ein ursprünglich für Donnerstag angesetztes Treffen hatte die Konzernleitung mit Sitz in Österreich im letzten Augenblick abgesagt. Bei der Zusammenkunft sollte verhandelt werden, mit welcher Abfindung die etwa 300 Mitarbeiter rechnen können. Der Termin soll nun eine Woche später nachgeholt werden.

Standort Roitzsch soll bis Ende 2024 geschlossen werden

Offenbar hat es bisher keine Bemühungen gegeben, mit dem Land Sachsen-Anhalt eine Lösung zu finden. 2009 hatte es schon einmal Sorgen gegeben, dass das Werk in Roitzsch geschlossen werde, weil Teile der Produktion nach Österreich ausgelagert wurden. Letztlich blieb das Werk erhalten.

Im Magna-Werk in Roitzsch werden Allradgetriebe für Luxuskarrossen hergestellt. Der Automobilzulieferer Magna hatte im März angekündigt, sich bis Ende 2024 von dem Standort in Roitzsch zu trennen. Der kanadisch-österreichische Konzern ist weltweit in 28 Ländern tätig und beschäftigt fast 170.000 Menschen.

Die Schließung des Werkes in Roitzsch gliedert sich in eine überregionale Entwicklung in der Autoindustrie ein. Die Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren sorgt für viele Umstellungen, weswegen auch andere Autozulieferer in Mitteldeutschland aktuell Werke schließen.

MDR (Martin Krause, Alisa Sonntag)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | | 06. April 2023 | 08:00 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/a4a8c1e4-4680-4d68-80b5-4ea76fc31738 was not found on this server.

Mehr aus Anhalt-Bitterfeld, Dessau-Roßlau und Wittenberg

Mehr aus Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt

Ein bärtiger Mann mit gestreiftem Pulli, Fleecejacke und Basecap steht vor einem alten Landhaus.
Der Geschäftsführer des Storchenhofs Loburg, Michael Kaatz, steht vor dem zukünftigen Hauptgebäude. Bildrechte: MDR/Til Schäbitz