Jugendsozialarbeit Muldestausee: Dorfjugend dreht eigene Filme für den Sozialkundeunterricht
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22. März 2025, 17:36 Uhr
Kindern und Jugendlichen politische Themen trocken und langweilig vermitteln? Das läuft in der Gemeinde Muldestausee im Landkreis Anhalt-Bitterfeld anders. Dank engagierter Kinder und einer Sozialarbeiterin wird auf dem Dorf bald der rote Teppich ausgerollt – und dann flimmern selbstgedrehte Filme von jungen Leuten für junge Leute über die Leinwand.
- Der Jugendgemeinderat Muldestausee ist seit vielen Jahren engagiert. Durch eine Jugendsozialarbeiterin kann in den 13 Ortteilen noch mehr auf die Belange der Kinder und Jugendlichen eingegangen werden.
- Der Ideenwettbewerb "Revierpionier" möchte den Strukturwandel im Braunkohlerevier Sachsen-Anhalt finanziell unterstützen.
- Am Ende des Filmprojekts sollen Filme zu Themen wie Umweltschutz, Mobbing oder Freizeitgestaltung entstehen.
Leopold Frey lässt seine Drohne über den Bolzplatz in Muldenstein kreisen. Der Zwölfjährige ist schon ein richtiger Profi im Umgang mit der Technik. Für die anderen Kinder und Jugendlichen ist das Filmdreh-Camp eine ganz neue Erfahrung. Sie stehen vor und hinter der Kamera, haben die Themen für fünf Kurzfilme zusammengetragen, die Drehbücher erstellt, einen Drehplan erdacht, Komparsen aus dem Dorf organisiert und werden später auch noch ihre Filme selbst schneiden und vertonen. Praxisnaher könnte ein solches Projekt wohl kaum sein.
Filmprojekt gefördert vom Land
"Wir behandeln verschiedene Themen", sagt Leopold Frey. "Jetzt kommt die Umweltgruppe dran. Wir machen die Politik. Und es gibt noch andere Gruppen, zum Beispiel zum Thema Mobbing." Treibende Kraft hinter dem Filmprojekt für den Sozialkundeunterricht ist die Jugendsozialarbeiterin der Gemeinde Muldestausee, Franziska Furche-Sturm.
Sie war in der Vergangenheit bereits des Öfteren in der Schule zu Gast gewesen, um über Politik vor der Haustür zu sprechen. "Das war für viele aber einfach zu trocken und zu langweilig und da kam uns die Idee, Filme mit den Jugendlichen zu drehen, auf Augenhöhe", sagt Franziska Furche-Sturm.
Um solche Ideen in die Tat umsetzen zu können, gibt es den Landes-Ideenwettbewerb "Revierpionier". Die dortigen Entscheider hielten das Konzept für förderungswürdig und unterstützten es mit 10.000 Euro. Geld, was für Kamera- und Schnitt-Technik, aber auch professionelle Unterstützung eingesetzt wurde.
Roter Teppich bereits bestellt
Zunächst aber wurde ein Workshop im Filmpark Babelsberg organisiert. Damit habe Franziska Furche-Sturm die Jugendlichen "angefüttert", wie sie sagt. Die Jugendsozialarbeiterin konnte ausloten, wer lieber vor oder hinter der Kamera stehen möchten. "Wir haben über 80 Prozent der Jugendlichen, die mit in Babelsberg waren, im Projekt mitgenommen", sagt Furche-Sturm. "Das freut mich und ich bin sehr stolz darauf."
Seit November haben sich die 25 Kinder und Jugendlichen in ihren Arbeitsgruppen immer wieder getroffen. Das große Ziel ist nun zum Greifen nah: die Präsentation der fünf Kurzfilme. Dafür soll nicht gekleckert, sondern ordentlich geklotzt werden: Vor Freunden, Eltern und Verwandten soll es eine glanzvolle Premiere geben. Franziska Furche-Sturm sagt: "Wir sind schon voller Vorfreude darauf und täglich kreisen die Gedanken darum, wie das Ganze ablaufen wird. Der rote Teppich ist auf jeden Fall schon bestellt."
MDR (Mandy Giersch, Daniel George)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 17. März 2025 | 19:00 Uhr
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