Energiewende Meilenstein für Südostlink: Strom-Umwandler in Wolmirstedt fertig
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25. März 2025, 16:52 Uhr
In Wolmirstedt ist der große Konverter für den Südostlink betriebsbereit. Die Anlage soll Strom umwandeln und ist ein wichtiger Knotenpunkt der Trasse, die ab 2027 genutzt werden soll.
Gut zwei Jahre nach dem Spatenstich ist der große Strom-Konverter am Umspannwerk in Wolmirstedt betriebsbereit. Er soll Wechselstrom – eingespeist aus hunderten Windkraftanlagen im Norden des Landes – in Gleichstrom wandeln. Der Gleichstrom soll vor allem über die Erdkabel der Stromtrasse Südostlink quer durch Sachsen-Anhalt über 540 Kilometer nach Bayern fließen.
Die "Strom-Autobahn", wie Stefan Kapferer, Chef des zuständigen Unternehmens 50Hertz, sie nennt, wird nach jetzigem Stand 2027 fertig sein. Durch die Leitung soll seinen Angaben nach das Äquivalent der Leistung zweier Atomkraftwerke transportiert werden.
Südostlink-Konverter: Knotenpunkt für 300 Millionen Euro
Der Konverter in Wolmirstedt ist mit Kosten von über 300 Millionen Euro ein Puzzle-Stück in diesem Milliardenprojekt. Ab dem Sommer soll er sogenannte "Blindleistung" bereitstellen. Das bedeutet, dass der Konverter die Spannung im Wechselstrom-Netz möglichst konstant hält, damit Strom im bereits angeschlossenen Netz ohne Probleme fließen kann.
"Besonders wenn wir viele erneuerbare Energien am Netz haben, die nicht immer konstant liefern, ist das wichtig", sagt Stefan Kapferer. Deutschland habe eines der verlässlichsten Stromnetze der Welt, die neue Anlage trage dazu bei.
Wir sind nach jahrelanger Planung wirklich gut auf Kurs.
Die Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, Barbie Haller, hält Wolmirstedt für einen "wahnsinnig wichtigen Standort der Energiewende". Es gehe darum, den Atomstrom durch Wind-Strom zu ersetzen. Die Stromtrasse Südostlink werde dabei helfen. Denn zu häufig müssten noch Windanlagen abgeschaltet werden, weil das Netz keine Kapazitäten mehr habe. Günstiger Strom gehe dadurch verloren. "Verzögerung beim Netzausbau kostet uns da bares Geld", sagt Haller mit Blick auf die kommende Bundesregierung. Sie ergänzt aber auch: "Wir sind jetzt nach jahrelanger Planung wirklich gut auf Kurs."
Mit Blick auf die Strompreise sagt Haller, zumindest bei den Netzentgelten sei zuletzt Abhilfe geschaffen worden. Hier würden Regionen mit viel neuer Infrastruktur zum Anschluss erneuerbarer Energien nicht mehr so stark belastet. Jedoch müssten alle Netzbetreiber, vom Großen bis zum Kleinen, an allen Baustellen und Projekte Kostensenkungen prüfen. Das würde den Strompreis ebenfalls senken.
Wolmirstedt als "Drehkreuz"
Wolmirstedt ist mit dem neuen Konverter endgültig ein bedeutendes Drehkreuz für das Stromnetz in Ostdeutschland geworden. Kurz vor der Wende wurde die Freileitung zwischen Helmstedt und West-Berlin ertüchtigt. Auch sie läuft durch das Umspannwerk in Wolmirstedt.
"Es ist kein Wunder, dass jetzt hier viele Investoren bauen wollen", sagt Stefan Kapferer von 50Hertz. Eine ganze Reihe von Unternehmen will kurze Wege nutzen und hat bereits Flächen in der Nähe des Konverters im Auge, um dort Batterie-Speicher oder Elektrolyseure zur Wasserstoff-Herstellung zu bauen.
BNA-Vizepräsidentin Haller begrüßt das: "Wenn viel Strom aus Wind und Sonne kommt, müssen wir den besser speichern. Das wird auch eine Aufgabe der nächsten Jahre sein, Speicher besser zu integrieren."
Betreiber: Sorge wegen möglicher Brände nicht nötig
Ein Umspannwerk, ein großer Strom-Konverter, mehrere weitere Anlagen im Umkreis in Planung: ein Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung um Wolmirstedt? Kapferer findet nicht: "Man sollte sich nicht übertrieben viele Sorgen machen", sagte er mit Blick auf mögliche Brände in den Anlagen, zu denen Feuerwehren der Umgebung ausrücken müssten.
"Für unsere Anlagen gibt es Brandschutz-Konzepte. Wir sind da vorbereitet. Es werden keine Betriebsfeuerwehren vorgehalten an Umspannwerken. Das zeigt ja auch, dass so etwas der absolute Ausnahmefall ist."
MDR (Max Hensch, David Straub)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 24. März 2025 | 19:00 Uhr
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