Pilz Krautfäule: Bauern sorgen sich um Kartoffelernte
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26. Juni 2024, 12:57 Uhr
In Teilen Sachsen-Anhalts besteht aktuell ein erhöhtes Risiko für Krautfäule bei Kartoffeln. Insgesamt haben die Bauern die Lage aber im Griff, sagt der Landesbauernverband. Und verrät, was auch Kleingärtner tun können, um ihre Pflanzen zu schützen.
- Das Infektionsrisiko für Krautfäule ist in Teilen von Sachsen-Anhalt aktuell hoch.
- Der Pilz ist schnell resistent gegen Wirkstoffe.
- Die Hauptgefahr für Infektionen besteht im Juli.
Das feucht-warme Wetter sorgt für einen vermehrten Pilzbefall auf Sachsen-Anhalts Kartoffelfeldern. Es geht um die Krautfäule, eine gefürchtete Krankheit an Kartoffeln. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT gibt es derzeit ein vermehrtes Infektionsrisiko im Saale- und im Burgenlandkreis. Im Frühjahr wurden bereits Fälle von Krautfäule in der Börde und in der Region Anhalt gemeldet.
Pilz schnell resistent gegen Wirkstoffe
Landesbauernverbands-Präsident Olaf Feuerborn (CDU) sagte MDR SACHSEN-ANHALT, insgesamt hätten die Landwirte die Pilzkrankheit im Griff. Für eine endgültige Entwarnung sei es aber noch zu früh. Aktuell seien vor allem der Norden und der Westen Deutschlands stark betroffen. Mit dem Wind könne sich die Krautfäule aber zügig auch in Sachsen-Anhalt ausbreiten. Laut Feuerborn wird der Pilz schnell resistent gegen verschiedene Wirkstoffe. Derzeit sei die Gefahr massiver Krautfäule-Ausbrüche so groß wie schon lange nicht.
Kartoffelanbau in Sachsen-Anhalt In Sachsen-Anhalt bauen fast 400 Agrarbetriebe Kartoffeln an. Jedes Jahr werden hierzulande etwa 500.000 Tonnen Knollen geerntet.
Hauptgefahr für Infektionen im Juli
Feuerborn zufolge besteht die Hauptgefahr für Krautfäuleinfektionen Mitte und Ende Juli. "Krautfäule geht relativ schnell, die Blätter werden befallen oder es gibt auch Infektionen, die aus dem Stängel hochwachsen. Wenn ich sie nicht gestoppt kriege, kann das zum Totalverlust führen", so Feuerborn.
Kleingärtnern, die zu Hause selbst Kartoffeln anbauen, rät der Bauernverbandspräsident, regelmäßig in den Kartoffelreihen nachzuschauen, wie es um die Pflanzen steht. Vor allem nach Gewittern sei die Kontrolle der Bestände sinnvoll, um bei Symptomen schnell reagieren zu können.
Pilz hatte Hungersnöte zur Folge
Seinen Ursprung hat der Pilz Phytophthora infestans in Mittelamerika. Beim ersten epidemischen Auftreten in Europa Mitte des 19. Jahrhunderts kam es durch den Pilz zu drastischen Schäden im Kartoffelanbau und zu dramatischen Hungersnöten, besonders in Irland.
MDR (Martin Krause, Norma Düsekow, Kalina Bunk)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 26. Juni 2024 | 12:00 Uhr
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